Der junge, aus dem Iran stammende Bundestagsabgeordnete Nouripour, der der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ angehört, will neues Licht in die alte Debatte um Zuwanderung bringen. In seinem gut lesbaren Buch erfährt man einiges zum Thema, vor allem aber erfährt man vieles über den Autor. Darin liegt die eigentliche Stärke der Publikation, denn die wesentlichen Argumente und Lösungsvorschläge zu den Themen Integration, Multikulturalismus und Leitkultur sind längst ausgetauscht. Auch die Vorschläge Nouripours gründen sich auf die Schlagworte Empowerment, Citizenship, Politik der Anerkennung, Affirmative Action und Vorurteilsbekämpfung. Er fordert eine Dezentralisierung der Integrationsmaßnahmen, die strikte Durchsetzung von Rechtsnormen, Chancengerechtigkeit, den Zugang zum Arbeitsmarkt und Veränderungen im Bildungssystem. Daneben erzählt Nouripour in zum Teil recht persönlicher Form viele Anekdoten über Toleranz und Integration. Bei der Lektüre des Buches, das sich an ein breites Publikum richtet, wird deutlich, dass sich hier nicht nur einer an einem Thema versucht hat, das sein halbes Leben tief beeinflusst hat, sondern dass der Autor trotz seines parteipolitischen Standpunktes innerhalb des Diskurses um Sachlichkeit bemüht ist und gleichzeitig einen Beitrag zur Verständigung leisten will. Aufgrund der kompakten und lockeren Art der Darstellung empfiehlt sich das Buch vor allem für Schüler der Sekundarstufe, denen damit sowohl die Argumente der Diskussion zum Thema nahegebracht werden können, als auch das Interesse an jungen Parlamentariern.