Der Autor hat Reisen nach Indien, in den Sudan, nach Haiti, den Nahen Osten, aber auch nach Europa unternommen, in deren Folge er ein erschütterndes Fazit ziehen muss: Obwohl Sklaverei offiziell abgeschafft ist, gab es nie zuvor mehr Sklaven als heute: 27 Millionen Menschen. In seiner Reportage untersucht Skinner Sklavenhandelsnetzwerke, spricht mit Kinderhändlern und einzelnen Opfern. Durch die Schilderung der Geschäftswege und Praktiken enthüllt sich, wo gut gemeinte Politik nicht einmal im Ansatz ihr Ziel erreicht, das gilt auch für Europa. Der Autor berichtet dabei nicht nur aus Rumänien vom Rand des Kontinents, sondern auch aus dessen Mitte, aus Amsterdam und London: „In einem Café in der Ankunftshalle des Londoner Flughafens Gatwick bekam ein serbischer Zuhälter den Zuschlag für zwei weinende Teenager aus Litauen“ (186). Dabei ist problematisch, so der Autor, dass Politiker und Aktivisten sich nicht einmal auf eine Definition einigen könnten. Skinner zählt Menschen dazu, „die unter Androhung von Gewalt und ohne Bezahlung zur Arbeit gezwungen werden“ (15) und vermutet die Dunkelziffer noch viel höher. Zudem stellt der Autor fest, dass gemäß einer UNICEF-Studie „ein durchschnittlicher Haushalt von Sklavenhaltern weniger als 30 Dollar im Monat zur Verfügung hat“ (28) und damit der unteren Mittelschicht zuzuordnen ist. So bemängelt Skinner auch abschließend einen „Mangel an kreativen Präventionsstrategien“ (379), da die Hälfte der Menschheit von weniger als 2 US-Dollar pro Tag leben muss. Dazu müssten innovative Ansätze wie Mikrokreditbanken unterstützt werden und Staaten und Handelsorganisationen ein Bewusstsein der Problematik entwickeln sowie die Einhaltung der Spielregeln überwachen.