Das Buch, das im Frühsommer 2002 fertig gestellt wurde, soll die eigene Partei dazu bringen, Politik wieder "in Gesamtzusammenhängen zu denken und zu formulieren" (11). Ludwig Erhard und seine Mitstreiter haben dafür den Begriff "Ordnungspolitik" geprägt. Politik kann demnach nur erfolgreich sein, wenn sie konzeptionell in der Kategorie von Ordnungen entworfen und dann auch in praktische Politik umgesetzt wird. Wenn die Union dies berücksichtige, dann könne sie wieder "zur stärksten politischen Kraft in Deutschland" (11) werden. Zugleich plädiert Merz dafür, von den - aus der katholischen Soziallehre und der evangelischen Sozialethik abgeleiteten - Werten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität auszugehen (90). Aus dieser auf zwei Säulen ruhenden Grundposition leitet er auch die Antworten auf die in den Bereichen der Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik, dem Gesundheitswesen, der Familien-, Renten- und Bildungspolitik sowie den Bereichen der inneren und äußeren Sicherheit festgestellten Probleme ab. Insgesamt ist das Buch gut lesbar, wenn es auch an vielen Stellen phrasenhaft bleibt. Ob Merz mit diesem Weckruf in seiner Partei und darüber hinaus überzeugen kann, wird sich zeigen. Inhaltsübersicht: I. Wahlniederlage und Neuanfang in der Opposition; II. Der Kampf um die Mitte - die CDU als moderne Volkspartei; III. Das "C" - Grundorientierung im Wandel der Zeit; IV. Eine Ordnung für die Welt von morgen; V. Mehr Freiheit für mehr Gerechtigkeit; VI. Deutschland in Europa; VII. Die Chancen der Globalisierung; VIII. Nach dem 11. September: Westliche Selbstbehauptung, universale Werte und kultureller Dialog; IX. Die politischen Institutionen in Deutschland - Motor für Reformen oder selbst reformbedürftig?; X. Die Neuordnung des Politischen.