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Werner Peters

Rätsel Amerika. Warum Amerikaner ganz anders sind

Bonn: Bouvier Verlag 2007; 289 S.; kart., 19,90 €; ISBN 978-3-416-03195-0
So mächtig und einflussreich die USA im letzten Jahrhundert geworden sind, so groß ist das Interesse an diesem immer wieder allein aufgrund seiner Größe als sehr widersprüchlich wahrgenommenen Land. Der Autor, Altphilologe und Philosoph mit Forschungsaufenthalt in Harvard und Arbeitserfahrung im US-Kongress, liefert mit seinem Buch einen weiteren Beitrag zu der sehr langen Liste entsprechender Publikationen. Aufgrund seiner profunden Kenntnis der USA lässt er sich dabei weder auf eine flache, kulturarrogante europäische Hochnäsigkeit ein noch stimmt er ein Loblied auf die einzig verbliebene Weltmacht an. Ansonsten sind alle üblichen Versatzstücke der USA-Literatur vorhanden: Die Zitate aus Tocqueville als erstem Amerika-Forscher dürfen genauso wenig fehlen wie die Schlagworte „manifest destiny“ und „american exceptionalism“, die Erwähnung des religiösen Fanatismus der Evangelikalen, der Popkultur und des Kommunitarismus. Nach der Lektüre dieser weiteren, umfassenden Bestandsaufnahme zum außerordentlich vielseitigen Amerika bleibt nur die Frage, worin der Nutzen entsprechender Publikationen begründet liegt, wenn am Ende alle Fragen scheinbar geklärt und dennoch die nächsten identischen Veröffentlichungen bereits vorprogrammiert sind.
Carsten Michael Nickel (CMN)
B. A., Politikwissenschaftler, wiss. Hilfskraft, Lehrstuhl für Internationale Politik, Ruhr-Universität Bochum.
Rubrizierung: 2.64 | 2.22 | 2.23 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Carsten Michael Nickel, Rezension zu: Werner Peters: Rätsel Amerika. Bonn: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28751-raetsel-amerika_33916, veröffentlicht am 19.06.2008. Buch-Nr.: 33916 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken