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Sven Schönfelder

Rechtspopulismus. Teil Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag 2008 (Wochenschau Wissenschaft); 242 S.; pb., 24,80 €; ISBN 978-3-89974385-2
Erziehungswiss. Diss. Marburg; Gutachter: B. Hafeneger, P. Schmidt. – Der Autor schrieb diese Studie im Rahmen des Graduiertenkollegs „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit”. Entsprechend wird der Rechtspopulismus als spezifisches Phänomen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit begriffen und konzeptualisiert. Schönfelder interessiert sich dabei für die sozialstrukturellen Ursachen, die individuelle Einstellungsebene sowie die politischen Orientierungen. Er untersucht sowohl quantitative als auch qualitative Daten, dazu gehören Leserbriefe von Anhängern der Republikaner und Interviews mit Funktionären dieser Partei. Die Ergebnisse der methodisch sorgfältig durchgeführten Analyse lauten erstens: In Deutschland existiert ein rechtspopulistisches Potenzial von fast 20 Prozent. Zweitens: Die Modernisierungsverliererthese erklärt dieses rechtspopulistische Potenzial nur ungenügend, während kollektive relative Deprivation und Politikdeprivation einen deutlich positiveren Effekt besitzen. Drittens: Personen mit rechtspopulistischen Einstellungen wählen eher CDU/CSU und verorten sich mehrheitlich in der politischen Mitte. Somit lautet Schönfelders zentraler Befund in dieser klar strukturierten und nachvollziehbaren Studie, dass Rechtspopulismus ein Problem der gesellschaftlichen Mitte und keinesfalls eine Randerscheinung darstellt.
Christoph Busch (CHB)
Dr., Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rubrizierung: 2.331 | 2.35 | 2.37 Empfohlene Zitierweise: Christoph Busch, Rezension zu: Sven Schönfelder: Rechtspopulismus. Schwalbach/Ts.: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28742-rechtspopulismus_33904, veröffentlicht am 23.04.2008. Buch-Nr.: 33904 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken