Regionale Integration und Entwicklung in West- und Zentralafrika. Politische Analyse einer Lethargie afrikanischer Entwicklungsprozesse
Diss. Siegen; Gutachter: J. Bellers. – Der Autor behandelt die Politik west- und zentralafrikanischer Regionalorganisationen und ihre Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Regionen. Den Schwerpunkt bilden dabei die Economic Community of West African States (ECOWAS), die Union Economique et Monetaire Ouest Africaine (UEMOA) sowie die Union Douanière des Etats de l´Afrique Centrale (UDEAC) und die Communauté Economique des Etats de l´ Afrique Centrale (CEEAC). Die Ziele der Organisationen bestehen in der Schaffung eines gemeinsamen Marktes, einer Währungs- und Zollunion. Die Regionalbündnisse werden als Folgeorganisationen kolonialer Strukturen dargestellt, die durch die Weltmarktintegration durch Rohstoffproduktion und die Ausrichtung auf die ehemaligen Kolonialmächte als Hindernisse für die regionale Kooperation fortwirken. Mangels Komplementarität der Volkswirtschaften betrage der intraregionale Handel deshalb nur zwischen einem und 15 Prozent des Außenhandels. Ursprünglich als Wirtschaftsunionen gegründet, liege ein Hauptbetätigungsfeld der Organisationen bedingt durch die Kriege und Unruhen in den Regionen zudem in der Sicherheitspolitik und Konfliktbeilegung. Nguimbi Mouendou begreift die politische Instabilität, die autoritären Regime und die gewaltsamen Auseinandersetzungen als die größten Entwicklungshemmnisse. Da durch die Vereinigung der Staaten keine nennenswerten Entwicklungserfolge erzielt worden seien, plädiert der Autor – eher überraschend nach einer ausführlichen Darstellung dieser Kooperationen – für eine Auflösung der Regionalorganisationen.