Im März 2000 vom Bundestag eingesetzt, hat die genannte Enquete-Kommission im April 2002 mit der Annahme dieses Abschlussberichts ihre Beratungen abgeschlossen. Ihre Aufgabe war es, „unter Berücksichtigung ethischer, verfassungsrechtlicher, sozialer, gesetzgeberischer und politischer Aspekte" (13), die Fortschritte und die Forschungspraxis in der Medizin zu untersuchen sowie Empfehlungen für deren ethische Bewertung und für gesetzgeberisches und administratives Handeln zu erarbeiten. In drei Themengruppen konzentrierte sich die Kommission inhaltlich auf Reproduktionsmedizin und Embryonenschutz, auf neue diagnostische und therapeutische Methoden bzw. auf genetische Daten. Nach den Zwischenberichten über den Schutz des geistigen Eigentums in der Biotechnologie (Januar 2001) und über Stammzellforschung (November 2001) behandelt dieser Schlussbericht die medizinischen Handlungsfelder In-vitro-Fertilisation und Präimplantationsdiagnostik sowie den Problemkreis der genetischen Daten. Unter Verweis auf Zeitbeschränkungen wird in Problemauswahl und -behandlung kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben; die Regelungsfelder Sterbehilfe und -begleitung, Transplantationsmedizin und Forschung an nichteinwilligungsfähigen Menschen werden vielmehr weiterhin als Desiderate ausgewiesen. Die Kommission versteht sich und ihre Tätigkeit v. a. als einen Stein des Anstoßes zu einer „breit geführten öffentlichen Debatte" (10) und einer entsprechenden Streitkultur. So will sie auch mit dem Schlussbericht nicht nur die Ergebnisse ihrer Arbeit schriftlich fixieren, sondern gleichzeitig eine Methode zur Konsensfindung auf ethisch so kontroversem Gebiet an die Hand geben. Dabei wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass der Dissens selbst unter den Mitgliedern der Kommission nicht immer vollkommen auszuräumen war. Dem wird nicht zuletzt im Anhang durch den Abdruck von drei Sondervoten und zwei von einzelnen Kommissionsmitgliedern verfassten Beiträgen Rechnung getragen. Im Anhang finden sich auch die Inhaltsverzeichnisse der oben erwähnten Zwischenberichte.