Skip to main content
Michael F. Scholz

Skandinavische Erfahrungen erwünscht? Nachexil und Remigration. Die ehemaligen KPD-Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ/DDR

Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2000 (Historische Mitteilungen, Beiheft 37); 415 S.; geb., 168,- DM; ISBN 3-515-07651-4
Geschichtswiss. Habilitationsschrift Greifswald. - Scholz untersucht den Einfluss skandinavischer politischer Emigranten auf die Nachkriegsentwicklung der DDR. Damit begibt er sich in den Schnittbereich zwischen Exilforschung und DDR- sowie Kommunismus-Forschung. Für beide Felder sind seine Ergebnisse relevant. Einerseits hilft er, einen großen blinden Fleck der Exilforschung zu verkleinern, nämlich die weitgehende Nichtbeachtung kommunistischer Emigranten. Andererseits kann er der Frage nachgehen, in welcher Weise die Exilerfahrung in demokratischen und pluralistischen Ländern sich in der Politik der Remigranten niedergeschlagen hat. Inhaltsübersicht: I. Heimkehr und Neuanfang (1945-1919): 1. Die beschwerliche Heimkehr; 2. Hoffnungsvoller Neubeginn in der Heimat. II. Die "Säuberungen" und die Remigranten aus Skandinavien: 2. Die "Überprüfungen" der Westemigranten 1949/50; 3. Die Field-Erklärung der ZPKK und die zweite "Säuberungs"-Welle (1950); 4. Die Verschärfung der Verfahrensregeln ab Frühjahr 1951 und der Slánsky-Prozeß im November 1952; 5. Zaghafte Rehabilitierungen (1953-1958). III. Spuren und Nutzen der Skandinavischen Exilerfahrungen in der SBZ/DDR: 1. Das (eingeschränkte) Exilerlebnis und mögliche Wege der Spurensuche; 2. Die Spurensuche nach Einflüssen des skandinavischen Exilerlebnisses in ausgewählten Bereichen; 3. Die ehemaligen Skandinavien-Emigranten in den außenpolitischen Apparaten von Partei und Regierung sowie ihre Rolle bei der Formulierung und Umsetzung einer Nordeuropa-Politik; 4. Remigranten und Spionage. IV. Konstruktion und Mythenbildung. Die Remigranten und die SED-Historiographie zum KPD-Exil in Skandinavien: 1. Kontrolle und Steuerung zeitgeschichtlicher Forschung in der DDR; 2. Die Anfänge der Exil-Historiographie im ersten Nachkriegsjahrzehnt; 3. Neue Impulse für die Exilforschung (1955-1970); 4. Veränderungen unter Honecker. Nachwort: Das Nachexil der skandinavischen KPD-Emigranten - Ein Beitrag zur Exilforschung und zur DDR- und Kommunismusforschung.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.314 | 2.331 | 2.22 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Michael F. Scholz: Skandinavische Erfahrungen erwünscht? Stuttgart: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12590-skandinavische-erfahrungen-erwuenscht_15050, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15050 Rezension drucken