Diss. Erfurt; Gutachter: F. Ettrich, J. C. Backhaus. - Die Transformation der ehemaligen Ostblockländer hat zu großen sozialen Verwerfungen innerhalb der Länder geführt. Der Aufbau sozialer Sicherungssysteme ist, so der Verfasser, eine wichtige Legitimationsgrundlage der neu entstandenen marktwirtschaftlichen Demokratien und trägt wesentlich zur Akzeptanz und zur Konsolidierung der neu entstandenen Demokratien bei. Allerdings beschränken nicht nur finanzielle Grenzen, sondern auch Vorgaben der EU und anderer supranationaler Organisationen den Ausbau des Sozialstaates. Der Verfasser untersucht, welche Wege die osteuropäischen Transformationsländer beim Aufbau der entsprechenden sozialstaatlichen Institutionen einschlagen. Orientieren sich diese Länder am westlichen Modell, sodass sich ein relativ einheitlicher europäischer Sozialraum herausbilden kann? Oder schlagen sie angesichts der relativ ähnlichen vorherigen sozialistischen Strukturen einen gemeinsamen „osteuropäischen“ Weg ein? Geht jedes Land bei der Etablierung sozialer Sicherungssysteme seinen individuellen Weg? In theoretischer Hinsicht basiert die Arbeit auf den Konzepten der pfadabhängigen Entwicklung, dem Neo-Institutionalismus sowie neoklassischen Ansätzen. Cerami analysiert folgende Aspekte der Sozialsysteme: Rentenversicherung, Gesundheitssystem, Arbeitslosenversicherung, Sozialarbeit und Familienpolitik. Diese werden jeweils einzeln für Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien betrachtet. Als Datengrundlage dienen vorwiegend offizielle Statistiken verschiedener EU-Forschungseinrichtungen sowie Einkommenssurveys der „Luxembourg Income Study“ (LIS).