Soziale Mindeststandards im Welthandel. Konkurrierende Problemwahrnehmungen und Lösungskompetenzen von WTO und ILO
Magisterarbeit Bonn; Gutachter: W. Hilz. – Die Autorin fragt, welche Organisation am besten geeignet ist, die sozialen Folgen der Globalisierung durch weltweite Angleichung von Arbeits- und Sozialstandards zu mildern: die WTO oder die ILO. Hierzu untersucht sie die Prinzipien und Verfahren der Organisationen. Im Anschluss an eine grundlegende Problemanalyse entwickelt Ellinger drei Kriterien, die eine internationale Organisation erfüllen sollte, um dem Ziel der Durchsetzung von Mindeststandards gerecht zu werden. Demnach sollte sie über regulative und redistributive Normen und Prinzipien sowie „faire“ und multilaterale Verfahren verfügen und auf flexible Weise, d. h. an die jeweilige Situation eines Landes angepasste Regeln durchsetzen. In der Auseinandersetzung mit der Literatur unterscheidet Ellinger zudem zwei Argumentationsweisen: handels- und sozialpolitische Argumente, welche die Notwendigkeit globaler Mindeststandards unterschiedlich begründen. Mit beiden Standpunkten setzt sie sich kritisch auseinander und widerlegt die handelspolitische Argumentation. Unabhängig davon kommt sie zu dem Ergebnis, dass sich die ILO für die Durchsetzung solcher Standards besser eignet als die WTO.