Gefragt nach ihren nationalen Traditionen, so der Autor, definieren sich die Deutschen vor allem in Abgrenzung: sei es gegen den Borussianismus des preußischen Machtstaats, gegen Nationalismus und Militarismus im Kaiserreich, sei es gegen den Nationalsozialismus oder schließlich gegen die DDR als sozialistischen Staat deutscher Nation. Die deutschen Städte und die deutsche Selbstverwaltung, so Ribhegge, bilden hier eine Ausnahme, die seit dem Mittelalter zugleich über Deutschland hinaus auf die Herausbildung einer genuin europäischen Identität verweise. Unterstützt durch zahlreiche Abbildungen zeichnet der schmale Band die Entwicklungen eines gesamten Jahrtausends nach, wobei allerdings die Zeit vor dem 19. Jahrhundert nur im Mittelalter- und im Humanismus-Kapitel ausführlichere Würdigung erfährt. Inhalt: Die Anfänge der Stadt in der Adelsnation: 10. Jahrhundert; Entstehung städtischer Zivilisation im Mittelalter; Die Städte der Hanse; Städte im 14. und 15. Jahrhundert; Die Stadt zwischen Humanismus und Reformation; Das 18. Jahrhundert; Die Städtereform Steins: 19. Jahrhundert; Die Rolle der Städte in der Weimarer Republik; Städte in der NS-Zeit; Wiedererstehen der kommunalen Demokratie nach 1945; Die Rolle der Städte beim Zusammenbruch der DDR.