Steuergerechtigkeit in der Globalisierung. Wie die steuerpolitische Umverteilung von unten nach oben gestoppt werden kann
Diss. – Ein funktionierender Steuerstaat ist die Basis eines Sozialstaats in Zeiten der Globalisierung. Ausgehend von dieser fundamentalen Feststellung werden von Liebert die Determinanten des deutschen Steuersystems vorgestellt und eine Berechnung der „Steuerlücke“, verstanden als „der Differenz zwischen den theoretisch zu entrichtenden und den tatsächlich gezahlten Steuern“ (12), durchgeführt. Die Darstellung umfasst sowohl die hausgemachten nationalen Probleme bei der Ausarbeitung und Anwendung unterschiedlicher Steuern wie auch die gesonderten Problemkonstellationen, die sich durch die starke internationale Verflechtung der realen und der Finanzwirtschaft ergeben. Mit analytischer Klarheit und sprachlicher Brillanz erfolgt eine umfassende Aufarbeitung der auf den unterschiedlichen Handlungsebenen notwendigen Desiderata. Inhaltlich gleichermaßen fordernd wie auch für interessierte Laien verständlich bleibt die Autorin nicht auf halber Strecke bei der Analyse stehen, sondern erarbeitet ein anspruchsvolles, breit gefächertes Reformprogramm für nationale, intergouvernementale und internationale Steuerpolitiken. „Mit Steuern steuern, das ist im Zeitalter der Globalisierung mithin mehr Wunsch als Wirklichkeit.“ (302) Spätestens wenn sich diese Einstellung umkehrt, dürfte diese Schrift ein hilfreiches Vademecum für die Konstrukteure einer nachhaltigen und gerechten Fiskalpolitik sein.