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Oto Luthar (Hrsg.)

The Land Between. A History of Slovenia

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2008; 560 S.; pb., 29,80 €; ISBN 978-3-631-57011-1
In diesem Buch wird die Geschichte der Slowenen kurz und verständlich dargestellt. Die Autoren beziehen in ihre Darstellung die Frühgeschichte der Gegend zwischen den östlichen Alpen und der Pannonischen Tiefebene ein und beginnen mit dem Zeitraum, der lange vor der ersten Besiedlung durch die Slawen lag. So möchten sie hervorheben, dass die Vorfahren der Slowenen keine leere Gegend vorfanden, und damit argumentativ eine Brücke in die Gegenwart schlagen. Die Region ist durch unzählige Einflüsse anderer Völker und Kulturen geformt, mit denen sie seit ihrer Ankunft in den östlichen Alpen koexistieren. Deutsche, romanische und slawische Einflüsse ließen einen Schmelztiegel der Sprachen und Kulturen entstehen. Zwischen Ost- und Westeuropa liegend, ist Slowenien seit kurzem auch in zunehmendem Maße als Treffpunkt von Mitteleuropa und Balkan empfunden worden. So setzte man in Westeuropa große Hoffnungen auf eine Vermittlerrolle des Landes zwischen Serben und Kroaten, das schließlich selbst einst Teil Jugoslawiens war. Doch diese Hoffnungen, halten die Autoren fest, trogen: „Slovenia was never really able to take strategic advantage of its familiarity with the situation and the language or its long-standing intimate experience of coexistence“ (514). Sie führen dies auf innenpolitische Belastungen wie die Wirtschaftsreformen und die intensiven und erfolgreichen Demokratisierungsbemühungen zurück. Dennoch sehen die Verfasser auch aktuelle Belastungen. Die ökonomischen Entwicklungen hätten nicht die ursprünglichen Hoffnungen der Slowenen erfüllt. Ein Problem sei dabei, dass die Slowenen nun erstmals die Schuld für Probleme nicht außen bei anderen suchen könnten, sondern eigene Antworten entwickeln müssten. Hinzu komme, dass der allgemeine Trend der Fragmentierung, Teilung und Polarisierung, der ein Charakteristikum post-industrieller Gesellschaften sei, besonders intensiv in Slowenien zu beobachten sei. So entwickelten sich derzeit sowohl neue soziale Bewegungen als auch ein ethnischer Nationalismus.
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.61 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Oto Luthar (Hrsg.): The Land Between. Frankfurt a. M. u. a.: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30502-the-land-between_36212, veröffentlicht am 05.05.2009. Buch-Nr.: 36212 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken