Bei dem Buch handelt es sich um den Begleitband zur WDR-Dokumentationsreihe "Politische Morde". "Acht Mordgeschichten sind so entstanden." (13) Die Autoren haben sich auf die Zeit zwischen 1950 und 1970 konzentriert, nicht nur um überhaupt einen zeitlichen Rahmen zu setzen, sondern auch, weil sie eine gemeinsame These vertreten wollen: "Für den politischen Mord in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Kalte Krieg der Vater aller Dinge." (13) Entsprechend bemühen sich die einzelnen Beiträge darum, "ihre" Morde jeweils in den Kontext des Ost-West-Konflikts zu stellen. Als doppelte Kriminalgeschichten sind sie packend geschrieben, entwickeln sowohl die Geschichte des Mordes als auch die Geschichte der Nachforschungen. Die Beiträge laufen allerdings Gefahr, die packende Erzählung über die Arbeit der Journalisten über die historische Überprüfbarkeit der Aussagen zu stellen, die für die Ausgangsthese zu sprechen scheinen. Freunde von Verschwörungstheorien werden auf ihre Kosten kommen, Historiker dagegen eher weniger. Inhalt: Michael Busse / Maria-Rosa Bobbi: Tod in Rom. Der Fall Aldo Moro (23-53); Thomas Giefer: Das Ende des schwarzen Messias. Der Mord an Martin Luther King (55-83); Yoash Tatari: Ende eines amerikanischen Traums. Das Attentat auf Robert F. Kennedy (85-116); Hans-Rüdiger Minow: Bloody Monday. Das Attentat auf Lord Mountbatten (117-142); Thomas Giefer: Mord im Kolonialstil. Patrice Lumumba, eine afrikanische Tragödie (143-173); Hans-Rüdiger Minow: Nachtflug in den Tod. Das gewaltsame Ende von Dag Hammarskjöld (175-205); Wilfried Huisman: Der Tod des Pharao. Anwar el Sadat und die Heiligen Krieger (207-234); Heribert Blondiau / Udo Gümpel: Mord am Bankier Gottes. Roberto Calvi und der Vatikan (235-261).