UN-Friedensoperationen in Afrika. Weltinnenpolitik und die Realität von Bürgerkriegen. Mit einem Vorwort von Franz Nuscheler
Der Band enthält eine stark gekürzte, jedoch um aktuelle Ereignisse und Entwicklungen ergänzte Version der im Jahr 2002 erschienenen Dissertation des Autors, die folgenden Titel trug: „UN-Friedenssicherung in Subsahara-Afrika: Möglichkeiten und Grenzen multilateraler Konfliktbearbeitung in regionalen Bürgerkriegen. Eine Untersuchung im Rahmen des Global Governance-Ansatzes". Auf der Basis einer vergleichenden Konfliktanalyse von ausgewählten UN-Einsätzen im südlichen Afrika in den Neunzigerjahren untersucht er Möglichkeiten und Grenzen eines erweiterten Verständnisses von multilateraler Friedenssicherung im Sinne einer Weltinnenpolitik. Darunter versteht er das Bemühen, auf der Basis gemeinsamer Werte und Regeln Lösungen für große politische Krisen (Krieg, Völkermord oder staatliche Anarchie) zu entwickeln. Ansätze für dieses Verständnis einer Weltinnenpolitik zeigten sich im erweiterten Konzept der Friedenssicherung des Sicherheitsrats. Es bildete die Grundlage für einen Eingriff der Vereinten Nationen im Falle eines Genozids, massiver Menschenrechtsverletzungen oder humanitärer Katastrophen. Der Autor zieht ein ernüchterndes Fazit solcher Einsätze, die häufig scheiterten. Darüber hinaus diskutiert er mögliche Lehren und Reformansätze; insbesondere berücksichtigt er den jüngsten Brahimi-Bericht zur Reform der UN-Friedenssicherung.