Die Autorin zieht in Form eines persönlichen Erlebnisberichts Bilanz der Weltfrauenkonferenz in China. Am Beispiel des NRO-Frauenforums veranschaulicht sie den Vorbereitungsprozeß, skizziert die Themen des NRO-Forums, liefert Einblicke in die offizielle Regierungskonferenz und greift insbesondere die Themen Globalisierung und Vielfalt auf. Ausgehend von der unbefriedigenden Berichterstattung der westlichen Medien geht sie der Frage nach, warum dem NGO-Forum insbesondere von deutschen Feministinnen und Journalistinnen mangelnde politische Auseinandersetzung vorgeworfen wurde. Die Autorin begründet diese Wahrnehmungsweise mit dem eurozentrischen "Modell der Begegnung" (125 ff.), das mangelndes "konstruktives Streiten" als "Harmoniesucht" abwertet. "Sich in einen Prozeß der Allianzen hineinzubegeben, bedeutet schließlich, sich mit dem Süden, dem Osten, aber auch dem Süden im Norden und dem Osten im Westen auseinanderzusetzen. Der Rassismus in der Frauenbewegung, die kaum vorhandene Zusammenarbeit mit Migrantinnen, die Spaltung zwischen 'West'- und 'Ost'frauen sind offene Wunden der deutschen Frauenbewegung. Beijing hat sie nicht geheilt." (150) Inhaltsübersicht: I. Der Beijing-Prozeß: Demokratie ist wie ein Regenbogen. Der Nationale und internationale Vorbereitungsprozeß; Jede von uns ist wertvoll, einzigartig, notwendig. Frauen in Huairou; Der UN-Weltfrauengipfel: Regierungsmacht und Frauenpower. II. Über Beijing hinaus: Perspektivwechsel. Frauen und Globalisierung; Vielfalt: die Sprache anderer Weltsichten; Von der Weltfrauenkonferenz in die globale Zukunft.