Das System der Sozialen Sicherheit in der Schweiz umfasst neben Instrumenten zur Absicherung im Schadensfall Elemente des sozialen Ausgleichs zwischen sozioökonomisch starken und schwachen Bevölkerungsgruppen. Die Autoren untersuchen auf der Mikroebene des einzelnen Haushaltes, wer über welche Kanäle wie viel in das Sozialsystem einzahlt, wer welche Leistungen aus der Sozialen Sicherheit bezieht und welche Umverteilungseffekte sich hieraus ergeben. Als Datenquelle dient die große Einkommens- und Verbrauchserhebung von 1998. Die Autoren erhalten mit ihrer Inzidenzanalyse, die zwischen elf Versicherungszweigen, sieben Haushaltstypen, elf Hauptauswertungsgruppen und weiteren Kriterien wie Erwerbsstatus, Wohnort, Alter und Nationalität differenziert, auf diese „einfache [...] gestellte Frage [...] komplexe Antworten" (16). Im Kern zeigt sich, dass das Ziel der Absicherung im Schadensfall weitgehend erreicht wird, während eine Einkommensumverteilung im Gesamtsystem nicht festgestellt werden kann. Im Vergleich mit anderen europäischen Studien fallen Umverteilungseffekte relativ schwach aus. Die Untersuchung, die auf ein zweijähriges Projekt im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP 45 „Probleme des Sozialstaates" zurückgeht, macht vielfältige soziale und sozialpolitische Phänomene fassbar und trägt zur Verbesserung der Transparenz von Sozialtransfers bei.