Der Band ist das Resultat eines mehrjährigen Forschungsprojekts über Reformideen und politische Diskurse. Das Autorenteam beschäftigt sich mit der Rolle von Ideen in politischen Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen. Der Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Beobachtung, dass im Gefolge der Asienkrise in mehreren asiatischen Staaten auch eine Diskussion über ihre politischen Ursachen und damit eine Auseinandersetzung über die zukünftigen politischen Strukturen begann. Die drei untersuchten Länder sind nicht willkürlich ausgewählt worden, sondern stehen als Fallbeispiele für einen autoritären Staat (China), einen formaldemokratischen Staat mit autoritären Zügen (Malaysia) und eine fortgeschrittene Demokratie (Japan). Die Verfasser stellen einerseits die länderspezifischen Debatten dar und versuchen andererseits, übergreifende Parameter zu identifizieren, mit deren Hilfe die jeweiligen Diskussionsprozesse verglichen werden können. Insbesondere verweisen sie dabei auf das Timing von Diskursinhalten, intellektuelle Ressourcen, soziales Kapital und Netzwerkbindung. Zudem untersuchen sie, ob bzw. wie solche Diskussionsprozesse Auswirkungen auf die politische Praxis haben. Unter anderem interessiert sie, ob transnationale Entwicklungen dazu geführt haben, dass sich eine asiatische Demokratie herausbildet. Sie kommen zu dem Schluss, dass die „jeweilige Konfiguration und die Einbettung der Ideen in institutionelle Zusammenhänge [...] entscheidend [sind] für die Diffusion bzw. den Spillover und nicht subjektive oder voluntaristische Interpretationen oder Zielsetzungen“ (385). Zwar erkennen die Autoren durchaus parallele Entwicklungen, die „tendenziell“ (390) als transnational zu begreifen seien, eine Asiatisierung der Diskussion oder gar die Herausbildung einer asiatischen Demokratie sehen sie jedoch nicht.