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Mitchell G. Ash / Christian H. Stifter (Hrsg.)

Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Von der Wiener Moderne bis zur Gegenwart

Wien: WUV-Universitätsverlag 2002 (Wiener Vorlesungen 12); 379 S.; brosch., 29,- €; ISBN 3-85114-664-6
Die "Wiener Moderne" stellt jene geistesgeschichtliche Konstellation an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert dar, die u. a. vom Wirken Freuds, Wittgensteins, dem Wiener Kreis des Logischen Positivismus und der Wiener Schule der Nationalökonomie geprägt war. Diese Strömungen - so unterschiedlich sie auch in ihren disziplinären Ausrichtungen ausfielen - waren in vielfältiger Weise, darin dem Gedanken der Aufklärung folgend, auf eine Vermittlung von Wissen in Öffentlichkeit angelegt. Die Beiträge unternehmen den Versuch, "einerseits die Bedeutung populärer beziehungsweise außeruniversitärer Wissenschaft sowie der Volkshochschulbewegung für die Gestaltung der 'Wiener Moderne' [...] und andererseits Kontinuitäten und Brüche in den Verhältnissen von jener Zeit bis hin zur Gegenwart aufzuzeigen" (19). Der Band beruht auf dem u. a. von der Österreichischen Liga für Menschenrechte im November 1999 in Wien veranstalteten Rudolf-Goldscheid-Symposion. Inhalt: Vorworte: Mitchell G. Ash: Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit - Zur Einführung (19-43). I. Wissenschaft, Politik, Öffentlichkeit und Moderne um 1900: Ulrike Felt: Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit - Wechselwirkungen und Grenzverschiebungen (47-72); Barry J. Hake: Die Politik der europäischen Volks- und Erwachsenenbildung zur Jahrhundertwende. Eine komparative Untersuchung (73-94); Christian H. Stifter: Die Wiener Volkshochschulbewegung in den Jahren 1887-1938. Anspruch und Wirklichkeit (95-116); Wilhelm Filla: Wissenschaftsverbreitung als Kulturtätigkeit. Die "Fachgruppen" der Wiener Volkshochschulen ab der Jahrhundertwende (117-130); Richard Weikart: "Evolutionäre Aufklärung"? Zur Geschichte des Monistenbundes (131-148); Veronika Hofer: Rudolf Goldscheid, Paul Kammerer und die Biologen des Prater-Vivariums in der liberalen Volksbildung der Wiener Moderne (149-184); Doris Byer: Evolutionistische Anthropologien. Zur Ambivalenz eines hundertjährigen Fortschrittsparadigmas (185-206); Jochen Fleischhacker: Menschen- und Güterökonomie - Anmerkungen zu Rudolf Goldscheids demoökonomischem Gesellschaftsentwurf (207-229). II. Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit in der Zwischenkriegszeit: Monika Löscher: Zur Popularisierung von Eugenik und Rassenhygiene in Wien (233-265); Friedrich Stadler: Schriftsprache und Bildsprache nach Otto Neurath - Popularisierung oder Humanisierung des Wissens? (267-303); Wolfgang Schmale: Zur Geschichte der Menschenrechte und der Menschenrechtsorganisationen (circa 1788 bis 1934) (305-320); Feliks J. Bister: Rudolf Goldscheid und die Österreichische Liga für Menschenrechte (321-328). III. Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit nach 1945: Klaus Taschwer: Von Gänsen und Menschen. Über die Geschichte der Ethologie in Österreich und über ihren Protagonisten, den Forscher, Popularisator und Ökopolitiker Konrad Lorenz (331-351); Herbert Gottweis: 1968 und die Folgen: Wissenschaft und öffentliche Kritik - Opposition oder Interaktion? (353-366).
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.4 | 2.24 | 2.23 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Mitchell G. Ash / Christian H. Stifter (Hrsg.): Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Wien: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17045-wissenschaft-politik-und-oeffentlichkeit_19585, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19585 Rezension drucken