Wissenschaftssoziologie
Ausgehend von dem Klassiker der Wissenschaftssoziologie, Robert K. Merton, hat Weingart, Direktor des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung an der Universität Bielefeld, eine verständlich geschriebene Einführung in Entwicklung und Schwerpunkte dieser Spezialdisziplin vorgelegt. Auch wenn die Wissenschaftsforschung mittlerweile zu einer fächerübergreifenden „Interdisziplin" geworden ist (12 f.), wählt Weingart einen funktionalistischen Zugang, der Wissenschaftssoziologie als Teil von Gesellschaftsanalyse ausweist und die Bedeutung wissenschaftlichen Wissens aus der „Perspektive der Kopplungen zwischen der Wissenschaft und anderen Funktionssystemen" analysiert (14). Die einzelnen Kapitel orientieren sich an drei Themen: Wissenschaft als soziale Institution, Ansätze der Wissenschaftssoziologie und - bezogen auf Politik, Wirtschaft und Medien - Wirkungen wissenschaftlichen Wissens in der Gesellschaft.
Inhaltsübersicht: II. Die Unwahrscheinlichkeit gesicherten Wissens - Normen, Regeln und Strukturen wissenschaftlicher Kommunikation; III. Wissenschaft als Kommunikationssystem - Wachstum und Differenzierung; IV. Wissenschaftliche Entwicklung - Der Zusammenhang zwischen epistemischen und institutionellen Strukturen; V. Die „soziale Konstruktion" des Wissens - Laborstudien, Akteur-Netzwerk-Theorie und Experimentalsysteme; VI. Gründe für eine Neuorientierung der Wissenschaftssoziologie; VII. Wissen und Macht - Zum Verhältnis von Wissenschaft und Politik; VIII. Wissen als Ware - Zum Verhältnis von Wissenschaft und Wirtschaft; IX. Wissen und Öffentlichkeit - Zum Verhältnis von Wissenschaft und Medien; X. Epistemische Gemeinschaften, Wissenskulturen und Wissensgesellschaft - Neue Perspektiven der Wissenschaftssoziologie.