Wörterbuch zur Sicherheitspolitik mit Stichworten zur Bundeswehr
Diese Auflage berücksichtigt bei der Auswahl der Schlagworte alle relevanten sicherheitspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre. Dabei widmen die Autoren leider ihre Aufmerksamkeit mehr der Beschreibung von sicherheitspolitischen Institutionen als der Untersuchung der jüngsten Konflikte in den internationalen Beziehungen. So sucht man nach einem Stichwort "Tschetschenien-Krieg" oder zumindest "Russland" leider vergeblich. Der Eindruck, den das Buch hinterlässt, ist auch in anderer Hinsicht ambivalent: Einerseits bietet es dem an Sicherheits- und vor allem Militärpolitik Interessierten eine Fülle von Erklärungen und Detailinformationen zu z. B. Rüstungskontrollabkommen, Militärstrukturen und internationalen Organisationen. Daher wird man nach Interesse und Bedürfnis in diesem Wörterbuch fruchtbare Hinweise und Erklärungen finden, auch wenn der Band sich doch sehr stark auf die euroatlantischen Sicherheitsstrukturen konzentriert. Sobald die Autoren - die meisten von ihnen sind im Bereich der Bundeswehr tätig - aber politische Einschätzungen vornehmen, wünscht sich der Leser etwas differenziertere Analysen und Einordnungen. Da ist z. B. der Pazifismus eine "Utopie, die an der Wirklichkeit scheitert" (282) und zahlreiche Stichwörter werden erläutert, die der Leser nur mit Mühe dem Bereich der Sicherheitspolitik zuordnen kann. Wörterbuch zur Bundeswehr beziehungsweise zur Militärpolitik wären daher zutreffendere Titel dieses Buches gewesen.