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Jürgen Hopfmann / Georg Winter

Zukunftsstandort Deutschland. Das Programm der umweltbewußten Unternehmer

München: Droemer Knaur 1997; 367 S.; 39,80 DM; ISBN 3-426-26939-2
Die Autoren – Hopfmann ist u. a. Lehrbeauftragter für Umweltphilosophie, Ökosoziale Marktwirtschaft und Umweltökonomie und Winter Gründer des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewußtes Management sowie des International Network for Environmental Management – versuchen mit diesem Buch, "die Zielsetzung, den Weg und die Schrittfolge der ökosozialen Wende [sie halten sie für überfällig] abzustecken und dabei Rolle und Chancen unternehmerischen Handelns zu umreißen". Ökonomie und Ökologie sehen sie nicht im Widerspruch zueinander, vielmehr könne umweltorientiertes Management den Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem es zur Senkung der Kosten und Schaffung neuer Märkte beitrage. Sie gehen von der These aus, "daß alle Prozesse und Erscheinungen in der Natur und in der Gesellschaft einem physikalischen Zweck unterworfen sind. Dieser Zweck lenkt die kosmische und irdische Evolution. Die Grundbedingung jeglichen Lebens wird durch ein einfaches Naturgesetz bestimmt[, welches] Entropiesatz [heißt], der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik (Wärmelehre)" (15). Im ersten Kapitel werden der Inhalt des Entropiesatzes und die sich daraus ergebenden praktischen Folgen vermittelt. Kapitel 2 analysiert "Die Geburtsfehler der Marktwirtschaft", die "Naturblindheit" und Konzentration auf die Faktoren Kapital und Arbeit. Schritte in eine ökosoziale Zukunft schlagen Hopfmann und Winter in Kapitel 3 vor, wozu sie u. a. eine ökosoziale Steuerreform zählen, die alle nichtregenerierbaren Energiearten verteuert, um die unterschiedlichen Formen der Solarenergie zu fördern. Durch die parallele Senkung der Lohnnebenkosten soll eine zusätzliche finanzielle Belastung der Unternehmen vermieden werden; dies trage wiederum zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Durch die Förderung der Energieeinsparung einerseits und die der Solarenergie andererseits solle möglichst wenig gebundene Energie freigesetzt, aber die der Sonne gebunden werden, was sie aus dem Entropiesatz ableiten. Die ökosoziale Steuerreform mobilisiere mittels eines Systems von Anreizen die marktwirtschaftlichen Kräfte. In Kapitel 4 geht es um die Perspektiven eines ökosozialen Weltmarkts und schließlich wird in Kapitel 5 eine Bilanz des Umweltschutzes in den letzten 25 Jahren gezogen sowie künftige Handlungsschwerpunkte der Umweltpolitik genannt. Dem Buch ist ein Vorwort von Ernst Ulrich von Weizsäcker (9-12) mit dem Titel "Umsteuern!" vorangestellt.
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3 | 2.331 | 2.341 | 2.342 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Jürgen Hopfmann / Georg Winter: Zukunftsstandort Deutschland. München: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/2791-zukunftsstandort-deutschland_3675, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3675 Rezension drucken