Rechtswiss. Diss. Kiel; Gutachter: E. Schmidt-Jortzig, T. Giegerich. – Witzke fragt, wie die deutsche Interessenvertretung auf europäischer Ebene effektiver gestaltet werden kann. Zunächst wird die Stellung der deutschen Bundesorgane sowie der Bundesländer im Interessenvertretungsprozess gegenüber der EU skizziert, um anschließend Überlegungen zu möglichen Reformen anzustellen. Die wohl strukturierte Arbeit bietet dazu einen guten Überblick. Allerdings ist der Großteil der Studie rein deskriptiver Natur und bietet somit wenig Neues. Auch sind die Reformvorschläge keineswegs neu, teilweise blauäugig und unter den politischen Gegebenheiten in Deutschland unrealistisch. So wird beispielsweise die Ernennung eines Europastaatsministers im Kanzleramt angeregt, der eine Koordinierungsaufgabe übernehmen und zugleich dem Bundeskanzler einen größeren Einfluss sichern solle. Weiterhin schlägt Witzke vor, die Kompetenzen des Bundesrates und damit der deutschen Bundesländer zu beschränken, um eine Effizienzsteigerung zu erzielen. Es werden vorwiegend rechtliche Aspekte betrachtet, aus diesem Grund ist das Buch in erster Linie für ein rechtswissenschaftliches Fachpublikum geeignet.