Diplomarbeit Potsdam; Gutachter: J. Franzke. – Mit der Gemeindegebietsreform im Land Brandenburg wurden zahlreiche Ämter aufgelöst, insgesamt 84 amtsfreie Gemeinden (Einheitsgemeinden) gebildet und die amtsangehörigen Gemeinden der aufgelösten Ämter zu Ortsteilen mit bestimmten Ortsrechten umgewandelt. In seiner empirisch-deskriptiven Arbeit untersucht Duve, wie sich diese Veränderungen auf den kommunalen Entscheidungsprozess auswirken. Im Mittelpunkt steht der Einfluss der wichtigsten kommunalpolitischen Akteure. Als Grundlage für seine empirische Erhebung dient ihm eine mündliche und schriftliche Befragung von ca. 40 hauptamtlichen Bürgermeistern, die vor der Reform mehrheitlich die Stellung des Amtsdirektors inne hatten. Die Untersuchung orientiert sich an vier Hypothesen, die von einem Einflussgewinn der Verwaltung, einer Verlagerung der Entscheidungsfindung vom Plenum der Gemeindevertretung zu den Ausschüssen, einem Einflussverlust der neuen Ortsbeiräte mit der Folge einer Koalitionsbildung quer zu den Fraktionen sowie einer weitgehenden Bedeutungslosigkeit der Reform für die Rolle der Bürgerschaft ausgehen.