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Björn Schwarz

Die Auswirkungen der EU-Agrarpolitik auf Entwicklungsländer

Marburg: Tectum Verlag 2004; 122 S.; 25,90 €; ISBN 3-8288-8622-1
Schwarz will zeigen, wie sich die Agrarpolitik der EU auf den Agrarsektor der so genannten Entwicklungsländer auswirkt. Er beschreibt insbesondere den Fleischexport nach Westafrika, den Sojaanbau in Brasilien sowie die Programme zur Förderung der Milchproduktion in Indien. Dabei zeigt er, dass die zahlreichen Schutzbestimmungen und Subventionen die europäischen Landwirte mit deutlichen Vorteilen zulasten der Entwicklungsländer ausstatten. Folglich plädiert er für einen Abbau von Handelsbeschränkungen und -hindernissen, da der Freihandel langfristig zu einer weltweiten Wohlfahrtssteigerung führe. Die Darstellung ist recht stark vereinfacht und nicht immer der Komplexität der tatsächlichen Zusammenhänge angemessen. So wischt der Autor beispielsweise die Befürchtungen, der weltweite Freihandel mit Agrarprodukten werde zu einem Absinken von Umweltstandards führen mit der lapidaren Bemerkung vom Tisch: „Die geringeren Produktionskosten in den Entwicklungsländern sind eher Ausdruck geschickt genutzter komparativer Kostenvorteile.“ (41)
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 3.5 | 3.6 | 4.43 | 4.44 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Björn Schwarz: Die Auswirkungen der EU-Agrarpolitik auf Entwicklungsländer Marburg: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22961-die-auswirkungen-der-eu-agrarpolitik-auf-entwicklungslaender_26227, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26227 Rezension drucken