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Stefani Weiss / Hans-Joachim Spanger / Wim van Meurs (Hrsg.)

Diplomacy, Development and Defence: A Paradigm for Policy Coherence. A Comparative Analysis of International Strategies

Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung 2009; 366 S.; brosch., 38,- €; ISBN 978-3-86793-014-7
Gescheiterte Staaten sind durch einen Mangel an menschlicher Sicherheit, Unterentwicklung und das Fehlen effizienter staatlicher Strukturen gekennzeichnet. Die Ursachen für ihren Zerfall liegen oft in komplexen Zusammenhängen begründet. Nach Meinung der Autoren müssen erfolgreiche Strategien zum Umgang mit diesen Staaten deshalb verschiedene Faktoren berücksichtigen. Hierfür empfehlen sie einen kombinierten Ansatz, in dem die bisherige Trennung der politischen Handlungsfelder Diplomatie, Entwicklung und Verteidigung aufgehoben wird. Diese von den Autoren propagierte sogenannte „3D coherence“ (9) erfordert, dass bislang weitgehend autonom agierende staatliche Dienste auf dem Gebiet der Verteidigung, der Entwicklungshilfe und der Diplomatie eng zusammenarbeiten. Untersucht wird, inwieweit diese Institutionen überhaupt über geeignete politische Instrumente verfügen, um einem kohärenten Ansatz gerecht zu werden. Die Autoren heben in diesem Zusammenhang hervor, dass sowohl von nicht-kompatibler ziviler oder militärischer Krisenhilfe als auch von falsch angelegter humanitärer Hilfe in eskalierenden Konfliktsituationen unerwünschte Nebeneffekte ausgehen können. Auch seien Regierungen und internationale Organisationen abhängig von ihrer institutionellen Anlage und der sie umgebenden politischen Kultur unterschiedlich gut dazu in der Lage, 3D-kohärente Maßnahmen zu implementieren. Die Autoren behandeln in ihrer Studie nun die institutionelle Implementation 3D-kohärenter Maßnahmen in den USA, Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden sowie innerhalb der Vereinten Nationen und der Europäischen Union. Sie konstatieren abschließend, dass sich viele Erfahrungen weitgehend von der nationalen auf die internationale Ebene übertragen lassen und dass ein „bottom-up approach“ (51) das geeignete Instrument zur Verstärkung der institutionellen Kooperation sei. Der Band resultiert aus einem gleichnamigen Projekt der Bertelsmann Stiftung.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 4.41 | 4.21 | 4.22 | 3.6 Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Stefani Weiss / Hans-Joachim Spanger / Wim van Meurs (Hrsg.): Diplomacy, Development and Defence: A Paradigm for Policy Coherence. Gütersloh: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29613-diplomacy-development-and-defence-a-paradigm-for-policy-coherence_35056, veröffentlicht am 18.11.2009. Buch-Nr.: 35056 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken