European Identity. Exploring Regional, National and Supranational Identities in Regional Parliaments in Scotland, Wales and Northern Ireland
Diss. Osnabrück; Gutachter: R. Kleinfeld, M. Wintle. – Der britische Staat befindet sich seit mehreren Jahren in einem grundlegenden Prozess der Umgestaltung. („devolution“), der den Regionen Britanniens neue Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten eröffnet. Dazu gehört insbesondere die Einrichtung regionaler Parlamente. Carl interessiert sich für die Frage, ob dieser politische Strukturwandel zu einer Neubestimmung von kollektiven Identitäten in Wales, Schottland und Nordirland geführt hat. Insbesondere wird untersucht, welche Rolle in diesem Prozess die Beziehungen zur Zentralregierung und zur Europäischen Union gespielt haben. Haben die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und historischen Vorbelastungen der drei Regionen zu Varianzen bei der Re-Definition von Identitäten geführt? Diese komplexen Fragen werden auf der Grundlage einer diskursanalytischen Untersuchung von Plenardebatten (Themen: Europa, Verhältnis zur Zentralregierung) in der ersten Wahlperiode der drei Regionalparlamente analysiert. Dabei können deutliche regionale Unterschiede festgestellt werden. Der Einfluss des „Faktors Europa“ ist dabei nach Carl ambivalent. Auf der einen Seite nährt er eine positive Identität von Teilen der politischen Eliten, auf der anderen Seite kann er traditionelle Trennlinien und Gegensätze nicht umstandslos überdecken.