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Alexia J. Duten

Global Health: Stepping Stone or Stumbling Block for the European Union?

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014 (European Civil Society 15); 239 S.; 49,- €; ISBN 978-3-8329-5433-8
Diss. Münster; Begutachtung: A. Zimmer. – Durch die rasche Verbreitung von Erkrankungen wie im Falle der Grippe durch H5N1 und H1N1‑Viren haben Fragen der globalen Gesundheitsvorsorge in der vergangenen Dekade deutlich an Gewicht gewonnen. Alexia J. Duten untersucht vor diesem Hintergrund die Bedeutung von „Global Health“ für die Europäische Union. Der Schwerpunkt ihres Erkenntnisinteresses liegt auf der Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen für die Verankerung des Themas auf der Agenda der EU. Für den Zeitraum von 2003 bis 2013 fragt sie, inwiefern die EU für diesen Bereich eine ähnliche Vorreiterrolle anstrebt wie in internationalen Umweltfragen und welche Konsequenzen sich aus diesen Entwicklungen für ihren Einfluss auf globaler Ebene ergeben. Die EU sei nicht nur bemüht, so die Autorin, international als einheitlicher Akteur wahrgenommen zu werden. Die Rolle ihrer Mitgliedstaaten als zusammengenommen größter Geber im Bereich Entwicklungshilfe sowie potenzielle Konflikte hinsichtlich der Prioritäten der EU‑Außenpolitik konturierten das Thema zum geeigneten Testfeld für eine breitere Bewertung der EU auf internationaler Ebene. Die Autorin liefert dazu zunächst eine Einführung in das Thema und eine Übersicht der Akteure im Bereich Global Health Governance (GHG) und der ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente. Neben Staaten und internationalen Organisationen wie der WHO oder dem IMF als traditionelle Akteure widmet sie sich den unterschiedlichen Arten von zivilgesellschaftlichen und Non‑Profit‑Akteuren. Diese würden zusammen Global Health Diplomacy betreiben – gemeint ist hiermit die Suche internationaler Akteure nach Lösungen für globale Gesundheitsprobleme, bei der Soft Power eine entscheidende Rolle zukommen kann. Hier wie auch im folgenden Kapitel über die Akteursrolle der EU in diesem Politikfeld geht Duten deskriptiv vor, wenn sie die formellen Aufgaben, Zuständigkeiten und Institutionen der EU aufschlüsselt. Mittels strukturierter Interviews ergänzt sie diese Darstellung dann um die Einschätzung von EU‑Vertretern zum Einfluss von unter anderem zivilgesellschaftlichen Akteuren auf die Entwicklung der Global‑Health‑Agenda der EU. Obwohl in den Prozess durchaus eingebunden, sei es für diese äußerst schwierig, wirklichen Einfluss auszuüben. Für die EU ergebe sich hieraus angesichts der gestiegenen Bedeutung der globalen Gesundheitsfürsorge und der Schwierigkeit, in einem Mehrebenenprozess zu einer gemeinsamen EU‑Strategie zu gelangen, eindeutig eine dominante Rolle der EU‑Kommission.
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Rubrizierung: 3.5 | 3.6 | 3.4 | 3.3 | 4.45 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Alexia J. Duten: Global Health: Stepping Stone or Stumbling Block for the European Union? Baden-Baden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39302-global-health-stepping-stone-or-stumbling-block-for-the-european-union_46652, veröffentlicht am 28.01.2016. Buch-Nr.: 46652 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken