Die Themenpalette des Sammelbandes ist bunt. Die einigende Klammer bildet die Erkenntnis, dass nach Ende des Kalten Krieges neuartige Konflikte und Kriege entstanden sind. „Diese sind von Interessen- und Machtgegensätzen zwischen den Metropolen der globalisierten kapitalistischen Weltwirtschaft und der Peripherie bzw. Semiperipherie durchsetzt“, schreiben die Herausgeber in ihrer Einleitung. Die Zusammenhänge und gegenseitigen Ausdrucksformen von Kapitalismus, Globalisierung und Hegemonie, neuen Kriegen und Imperialismus werden in theoretischen Abhandlungen sowie an konkreten Beispielen untersucht. So wird etwa aus einer rechtsphilosophischen Perspektive die Frage nach einer „Zivilmacht Europa“ als Gegengewicht zu den USA gestellt. In einem anderen Aufsatz werden diejenigen Regeln des internationalen Rechtsystems untersucht, die bisher Kriege verhindern und Frieden gewährleisten sollten. Weitere Themen sind die innere Polarisierung der israelischen Gesellschaft, die Interessen der unterschiedlichen Protagonisten in afrikanischen Konflikten, Kooperations- und Konkurrenzverhältnisse von USA und EU in Südamerika, die Transformationsprozesse in Brasilien unter der Regierung Lula oder das Erstarken von neuen sozialen Bewegungen in Lateinamerika. Schließlich wird eine Antwort auf die Frage gesucht, ob sich die EU zu einer Macht mit imperialistischen Ambitionen und einer Konkurrenz zu den Vereinigten Staaten oder eher zu einer friedlichen Alternative zu den USA entwickeln wird. Die Beiträge basieren im Wesentlichen auf Vorträgen, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Intelligente Alternativen“ an der Philipps-Universität Marburg gehalten wurden.