Skip to main content
Florian Küchler

The Role of the European Union in Moldova's Transnistria Conflict

Stuttgart: ibidem-Verlag 2008 (Soviet and Post-Soviet Politics and Society 78); 146 S.; pb., 24,90 €; ISBN 978-3-89821-850-4
Seit Januar 2007 ist Moldawien (offiziell: Republik Moldau) ein direkter Nachbar der Europäischen Union. Doch sowohl der Staat als auch die durch Russland dominierte Geopolitik der Schwarzmeerregion erhalten vergleichsmäßig wenig Aufmerksamkeit durch den Westen. Dies sei umso überraschender, so der Autor, als in der Region ungelöste Konflikte existieren. Im Anschluss an verschiedene Reisen in die Region legt der Küchler mit dieser Arbeit eine profunde Untersuchung relevanter Politikfelder vor. In seiner Analyse der Ursachen des Transnistrien-Konflikts, die den ersten Teil der Arbeit bildet, führt er aus, dass entgegen einer verbreiteten Auffassung dessen Ursachen nicht im Ethnischen zu suchen sind: „it can be said that whilst history and geography prepared the playing field, it was the clashes of similar, but rivalling, local elites and contemporary geopolitics which created […] the conflict“ (57). Der zweite Teil der Untersuchung gilt dem aktuellen Einfluss und der zukünftigen Rolle der EU in Moldawien. Diese habe sich bisher entschieden zu wenig engagiert, obwohl neben allgemeinen Fragen wie der Nahrungsmittelsicherheit auch direkte militärische Verwicklungen drohen können. Zudem hält er fest: „the EU can be said to be morally responsible for Moldova, not only due to its infinitely greater wealth, but also because it aggravates the situation in the country in several ways“ (104). Der Autor spricht sogar davon, dass dies eine Appeasement-Politik gegenüber Russland umfasse, „for the sake of an illusory energy security“ (104). Den Schlüssel zu einer erfolgreichen Konfliktlösung vermutet Küchler in einer verstärkten Präsenz der EU, wobei er einräumt, dass diese von den USA und Russland beeinflusst wird. Der entscheidende Aspekt liege jedoch in den Beziehungen der EU und Russlands. Der Autor empfiehlt: „As long as Russia is uncompromising, however, the EU has to act unilaterally, taking advantage of local elites‘ opportunism and calculation by creating economic and other incentives for cooperation and conflict resolution on both sides“ (109).
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 3.6 | 4.41 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Florian Küchler: The Role of the European Union in Moldova's Transnistria Conflict Stuttgart: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30308-the-role-of-the-european-union-in-moldovas-transnistria-conflict_35966, veröffentlicht am 24.03.2009. Buch-Nr.: 35966 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken