Skip to main content
/ 11.06.2013
Franz Eibl / Hubert Zimmermann (Bearb.)

Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1969. Band I: 1. Januar bis 30. Juni 1969. Band II: 1. Juli bis 31. Dezember. Wissenschaftlicher Leiter Rainer A. Blasius

München: R. Oldenbourg Verlag 2000; LXXXIII, 1605 S.; ISBN 3-486-56479-X
In der eingeführten und bekannten Editionsreihe der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland liegen unmittelbar nach Ablauf der dreißigjährigen Aktensperrfrist nun in einer zweibändigen Quellensammlung 415 ausgewählte Dokumente aus dem Jahr 1969 vor. Das Herausgebergremium beziehungsweise dessen Mitarbeiter bieten in der bekannt hervorrragenden Editionsqualität nicht nur einen guten Überblick über Schlüsseldokumente der deutschen Außenpolitik, sondern betten diese durch umfan...
Franz Eibl / Hubert Zimmermann (Bearb.)

Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1969. Band I: 1. Januar bis 30. Juni 1969. Band II: 1. Juli bis 31. Dezember. Wissenschaftlicher Leiter Rainer A. Blasius

München: R. Oldenbourg Verlag 2000; LXXXIII, 1605 S.; 240,- DM; ISBN 3-486-56479-X
In der eingeführten und bekannten Editionsreihe der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland liegen unmittelbar nach Ablauf der dreißigjährigen Aktensperrfrist nun in einer zweibändigen Quellensammlung 415 ausgewählte Dokumente aus dem Jahr 1969 vor. Das Herausgebergremium beziehungsweise dessen Mitarbeiter bieten in der bekannt hervorrragenden Editionsqualität nicht nur einen guten Überblick über Schlüsseldokumente der deutschen Außenpolitik, sondern betten diese durch umfangreiche Erklärungen und Verweise so ein, dass ein vielgestaltiges Bild der bundesdeutschen Außenpolitik im Jahr 1969, ihrer Probleme und Grundzüge entsteht. Dominiert wird dieses Jahr durch den Amtsantritt der Regierung Brandt/Scheel, der eine Neuorientierung der bundesdeutschen Außenpolitik bedeutete, vor allem in Fragen der Deutschland- und Ostpolitik: Außenminister Walter Scheel kündigte die Aushandlung eines Modus Vivendi mit der DDR an, die ihrer staatlichen Existenz Rechnung tragen sollte. Bereits Anfang Dezember begannen in Moskau Verhandlungen mit der Sowjetunion über einen Gewaltverzicht. Bald folgten Gespräche mit der polnischen Regierung über eine Normalisierung des bilateralen Verhältnisses. Neben dieser Neuorientierung gen Osten spiegelt die Edition auch die wichtigsten Entwicklungen im Verhältnis der Bundesrepublik zu den westlichen Verbündeten wider, die in diesem Jahr Spannungen erlebten: Durch den französischen Rückzug aus der WEU sowie durch andere Unsicherheiten in der Endphase der Ära de Gaulle war die deutsch-französische Freundschaft Belastungen ausgesetzt; die Regierung Nixon erwartete von der Bundesrepublik die Unterzeichnung des Nichtverbreitungsvertrages; schließlich stand in diesem Jahr die Frage der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaften auf der Tagesordnung. Erst mit dem Haager Gipfel im Dezember 1969 konnten hier Einigungen erzielt werden, die die erste Erweiterung der Gemeinschaft 1973 ermöglichten.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 4.212.313 Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Franz Eibl / Hubert Zimmermann (Bearb.): Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1969. München: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12340-akten-zur-auswaertigen-politik-der-bundesrepublik-deutschland-1969_14739, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14739 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
Neueste Beiträge aus
Themen