Der Band geht auf eine Tagung am Amerikazentrum Hamburg vom November 1999 zurück. Ziel der Veranstaltung war die Überprüfung der These, die USA fungierten oftmals als Trendsetter in der öffentlichen Kommunikation, in Medien und Politik. Hierzu ist es gelungen, eine Reihe von Experten zu versammeln, die letztlich für eine differenzierte Sichtweise von "Amerikanisierungsphänomenen" plädieren. Kleinsteuber schreibt mit Blick auf Wahlkampf-Kommunikation: "Die Amerikanisierungs-These ist teilweise berechtigt, teilweise zeugt sie von Bequemlichkeit im Denken der jeweils berichtenden Journalisten. [...] Letztlich dienen Thesen einer Amerikanisierung auch ein wenig der deutschen Entschuldigung, etwa in die Richtung, dass alles Beklagenswerte aus den USA komme, es dann aber bei uns (noch) nicht so schlimm sei." (20) Hervorzuheben ist bei den jeweils auf konkreten Fallbeispielen beruhenden Analysen, dass sie auf eine Reihe von Phänomenen und Konzepten aufmerksam machen, die in der deutschen Literatur bislang wenig Aufmerksamkeit gefunden haben. Aus dem Inhalt: Theo Sommer: Amerikanischer Journalismus im Zeitalter des Info-Highways (24-29); Hans J. Kleinsteuber: Medien und Technik in den USA (30-57). 1. Journalisten im Zeitalter von Computern und Netzen: Siegfried Weischenberg: Das Ende einer Ära? Aktuelle Beobachtungen zum Studium des künftigen Journalismus (61-82); Frank Esser / Bettina Kaltenhäuser: The Modern Newsroom. Innovative Redaktionsstrukturen amerikanischer Tageszeitungen (83-108); Stephan Ruß-Mohl: Benchmarking. Transparenz und Interaktivität bei führenden amerikanischen Zeitungen (109-125); Laura Downhower: Total News. American Journalism in the Internet Age (126-139); Manfred Redelfs: Computer-Assisted Reporting als neue Form der Recherche. Von Dirty Dining bis Redlining (140-153); Sybille Kurz: Managing Diversity. Strategien gegen stereotype Darstellungen von ethnischen Minderheiten (154-168); Michael Haller: Medienjournalismus. Instrument der journalistischen Selbstreflexion (169-176). 2. Neueste Trends der politischen Kommunikation: Christoph Rybarczyk: A little bit of Monica in my life. Wie Pop-Präsident Bill Clinton die Medien überlebte (179-196); Ralf Stegner: Politik als mediales Theater (197-199); Hans J. Kleinsteuber: Der Skandal Clinton-Lewinsky und die Medien (200-227); Marion G. Müller: vorBild Amerika? Tendenzen amerikanischer und deutscher Wahlkampfkommunikation (228-251); Kathrin Voss: Amerikanisierung? - Die USA in der Berichterstattung zum Bundestagswahlkampf 1998 (252-264); Christoph Bieber: Politische Online-Inszenierungen (265-279). 3. Neue Techniken - Neue Inhalte: Marcel Rosenbach: Digital Deadlock. Auch die USA scheitern am hochauflösenden Fernsehen (HDTV) (283-301); Michael E. Nitz: Media Coverage of Environmental Issues (302-323).