Der Autor stellt sich gegen das weitgehende Desinteresse an "skandalöse[m] Amtsmissbrauch und Korruption" (9), das er der deutschen Politikwissenschaft attestiert. Zeitlich beschränkt auf die Jahre 1970 bis 1989 untersucht die vergleichend angelegte Studie Fälle von Amtsmissbrauch (und Korruption als dessen qualifizierter Form) in ost- und westdeutschen Eliten. Aus den ereignisgeschichtlichen Auswahldarstellungen für die beiden Teile Deutschlands im ersten Teil der Arbeit werden im zweiten Abschnitt - mit Blick auf die Akteure, Normverstöße, Motive, Förderfaktoren im politischen System sowie die Folgen - die jeweiligen Strukturen herausgearbeitet und im Anschluss kurz miteinander verglichen. Als Material, auf das er sich in seinen Falldarstellungen stützt, gibt der Autor neben Berichten parlamentarischer Untersuchungsausschüsse vor allem "Darstellungen der Skandalliteratur und der Medien" (11) sowie einen von ihm erstellten Rundbrief an "Institutionen und Fachleute[...] in der ganzen Bundesrepublik" (11) an.