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/ 11.06.2013
Andreas Beierwaltes

Demokratie und Medien. Der Begriff der Öffentlichkeit und seine Bedeutung für die Demokratie in Europa

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000 (Schriften des Zentrum für Europäische Integrationsforschung 16); 291 S.; ISBN 3-7890-6055-0
Beierwaltes geht dem Zusammenhang zwischen der modernen repräsentativen Massendemokratie und den Medien - insbesondere Presse, Fernsehen und dem neuen Massenmedium Internet - nach. "Es gibt keine Demokratie ohne Medien" (9) ist dabei seine Ausgangsthese; nur über sie kann der Souverän, das Volk, mit seinen Repräsentanten kommunizieren. Welche Bedeutung messen also die drei von Beierwaltes als die am bedeutendsten bezeichneten Ansätze der Demokratietheorie dem Aspekt der Kommunikation bei, und wi...
Andreas Beierwaltes

Demokratie und Medien. Der Begriff der Öffentlichkeit und seine Bedeutung für die Demokratie in Europa

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000 (Schriften des Zentrum für Europäische Integrationsforschung 16); 291 S.; geb., 98,- DM; ISBN 3-7890-6055-0
Beierwaltes geht dem Zusammenhang zwischen der modernen repräsentativen Massendemokratie und den Medien - insbesondere Presse, Fernsehen und dem neuen Massenmedium Internet - nach. "Es gibt keine Demokratie ohne Medien" (9) ist dabei seine Ausgangsthese; nur über sie kann der Souverän, das Volk, mit seinen Repräsentanten kommunizieren. Welche Bedeutung messen also die drei von Beierwaltes als die am bedeutendsten bezeichneten Ansätze der Demokratietheorie dem Aspekt der Kommunikation bei, und wie reagieren sie auf die Transformation der diese Kommunikation dominierenden (Massen-)Mediensysteme? Der Autor schildert jeweils die Entwicklung und den Stand der Debatte zu den drei Theorieansätzen (Eliten-, Pluralismus- und Partizipationstheorie), um sie anschließend im Hinblick auf ihre Berücksichtigung von Medien und Öffentlichkeit sowie deren Wandel zu untersuchen. Beierwaltes äußert dabei Skepsis gegenüber dem mit vielen Erwartungen befrachteten neuen Medium Internet, in welchem bislang im Wesentlichen dieselbe aktive Minderheit den Diskurs dominiert wie in der nicht-elektronischen Öffentlichkeit. Er kommt schließlich zu einem kritischen Fazit: "Im Vergleich zu der großen Bedeutung, die den Medien in der Demokratie zukommt, nimmt sich das Interesse der Demokratietheorie an diesen Mitteln zur Kommunikation eher bescheiden aus." (205) Im Hinblick auf das sich formende Europa werden die Ergebnisse in einem zweiten Teil (Kapitel 6) darauf geprüft, welche Rolle sie für die Entwicklung einer bislang fehlenden transnationalen Demokratietheorie spielen könnten; eine solche neue Theorie wird dabei allerdings noch nicht formuliert. Deutlich wird trotz des Optimismus des Autors vielmehr, dass es neben der Sprachbarriere auch zahlreiche weitere Faktoren gibt, welche die Schaffung einer europäischen Öffentlichkeit als Voraussetzung einer transnationalen Medienlandschaft in weite Ferne rücken, es mithin auf diesem Gebiet der Demokratietheorie noch Einiges empirisch zu erforschen und theoretisch weiterzuentwickeln gilt. Inhaltsübersicht: 1. Demokratie und Medien; 2. Demokratie und Kommunikation: 2.1 Sprache und Gemeinschaft; 2.2 Kommunikation in modernen Gesellschaften; 2.3 Demokratie und Kommunikation; 2.4 Demokratie und Öffentlichkeit; 2.5 Einendes und Trennendes in den Ansätzen der Demokratietheorie. 3. Elitentheorie der Demokratie und Medien: 3.1 Grundzüge der Elitentheorie der Demokratie; 3.2 Elitentheorie der Demokratie und Öffentlichkeit; 3.3 Elitentheorie der Demokratie und Medien - Eine Beurteilung. 4. Pluralismustheorie der Demokratie und Medien: 4.1 Grundzüge der Pluralismustheorie der Demokratie; 4.2 Pluralismustheorie der Demokratie und Öffentlichkeit; 4.3 Pluralismustheorie der Demokratie und Medien - Eine Beurteilung. 5. Partizipationstheorie der Demokratie und Medien: 5.1 Grundzüge der Partizipationstheorie der Demokratie; 5.2 Partizipationstheorie der Demokratie und Öffentlichkeit; 5.3 Partizipationstheorie der Demokratie und Medien - Eine Beurteilung. 6. Demokratie und Medien - Europäische Perspektiven: 6.1 Demokratie und Medien - Eine systematische Beurteilung; 6.2 Demokratie und Europa; 6.3 Europäische Demokratie und Medien - Lösungsansätze für den Weg zu einem gemeinsamen Europa.
Andreas Beckmann (AB)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaften, Bereich Politikwissenschaft, Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.22.225.413.4 Empfohlene Zitierweise: Andreas Beckmann, Rezension zu: Andreas Beierwaltes: Demokratie und Medien. Baden-Baden: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12574-demokratie-und-medien_15032, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15032 Rezension drucken
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