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/ 12.06.2013
Bassam Tibi

Der Islam und Deutschland. Muslime in Deutschland

Stuttgart/München: Deutsche Verlags-Anstalt 2000; 399 S.; geb., 25,46 €; ISBN 3-421-05385-5
Der in Damaskus geborene und heute in Göttingen Politikwissenschaft lehrende, sich selbst als "liberalen, demokratischen Muslim" bezeichnende Autor bemüht sich seit langem um den westlich-islamischen Dialog. Er setzt sich hier mit der Zukunft der rund 3,3 Millionen Muslime in Deutschland auseinander und fragt sowohl nach der "Integrationsunwilligkeit unter Ausländern" als auch der "Unfähigkeit der deutschen Gesellschaft, uns zu integrieren" (55). Tibi weist auf Gefahren, Probleme und Perspektive...
Bassam Tibi

Der Islam und Deutschland. Muslime in Deutschland

Stuttgart/München: Deutsche Verlags-Anstalt 2000; 399 S.; geb., 25,46 €; ISBN 3-421-05385-5
Der in Damaskus geborene und heute in Göttingen Politikwissenschaft lehrende, sich selbst als "liberalen, demokratischen Muslim" bezeichnende Autor bemüht sich seit langem um den westlich-islamischen Dialog. Er setzt sich hier mit der Zukunft der rund 3,3 Millionen Muslime in Deutschland auseinander und fragt sowohl nach der "Integrationsunwilligkeit unter Ausländern" als auch der "Unfähigkeit der deutschen Gesellschaft, uns zu integrieren" (55). Tibi weist auf Gefahren, Probleme und Perspektiven hin, die aus dem Nebeneinander von Deutschen und Muslimen erwachsen und versucht, zwischen den Kulturen zu vermitteln. Er plädiert für einen "Euro-Islam": Dieses Konzept ist "die Antithese zum Neo-Osmanismus und zur deutschen Ethnizität sowie gegen die bestehenden türkisch-islamischen Enklaven in Deutschland gerichtet. Die Vision einer am Euro-Islam orientierten Integration richtet sich nicht nur gegen die unteilbare Loyalität der Türken gegenüber ihren exklusiven ethnisch-religiösen Gruppen, sondern auch gegen die Ethnizitätsfixierung der Deutschen." (347 f.) Zur Erreichung dieses Zieles ist unter anderem eine Einwanderungspolitik vonnöten, gekoppelt mit einem kulturellen Integrationskonzept. Inhalt: Einleitung: Muslime in Deutschland zwischen Islam und Islamismus. Kopftuch, Religionsunterricht und der Dialog; I. Selbstbilder und Fremdbilder. Der Islam und Deutschland, Muslime in Deutschland; II. Was ist Islam? Einheit und Vielfalt einer Zivilisation; III. Zwischen Aufklärung und Wilhelminismus: Deutsch-islamische Freundschaft von Lessing bis Kaiser Wilhelm; IV. Arabisch-islamische Germanophilie zwischen Herder und Hitler. Die Übernahme völkischen Denkens durch arabische Muslime; V. Vom Kalten Krieg zum Zivilisationskonflikt: Gute und schlechte Muslime; VI. Formen der Koexistenz: Zwischen technisch-wissenschaftlicher Kooperation und Kulturdialog; VII. Hidrja nach Europa. Muslime in Deutschland; VIII. Die christliche Kirche als Modell für eine islamische Religionsgemeinschaft in Deutschland?; IX. Im Schatten von Kreuzzug und Dijhad: Dialog oder Neo-Dijhad?; X. Das Problem, der Konflikt und die Vermittlung; XI. Zukunftsperspektive für Deutschland und seine Muslime. Ein europäischer Islam, nicht ein deutscher Sonderweg ist die Lösung!
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.35 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Bassam Tibi: Der Islam und Deutschland. Stuttgart/München: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/13166-der-islam-und-deutschland_15776, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15776 Rezension drucken
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