Deutsche und Polen verbindet eine über tausendjährige wechselvolle Geschichte, für deren längsten zeitlichen Abschnitt das nicht unproblematische Diktum der "politischen Normalität" anwendbar ist. Diese Beziehungsgeschichte wurde jäh von der nationalsozialistischen Expansionspolitik und ihren Folgen abgebrochen. In dem Band zeichnen deutsche und polnische Autoren gemeinsam die zentralen Stationen der schwierigen Geschichte Polens und Deutschlands in dem Jahrzehnt von 1939 bis 1949 nach. Der Überfall auf Polen, die deutsche Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg und die Vertreibung der Deutschen bilden denjenigen Zeitraum, der die deutsch-polnischen Beziehungen auch heute noch erheblich belastet. Darüber hinaus widmen sich die Beiträge auch der Vergangenheitspolitik in den beiden deutschen Staaten und Polen. Inhaltsübersicht: Beate Kosmala: Der deutsche Überfall auf Polen: Vorgeschichte und Kampfhandlungen (19-41); Hans-Jürgen Bömelburg / Bogdan Musial: Die deutsche Besatzungspolitik in Polen (43-111); Dieter Pohl: Der Völkermord an den Juden (113-134); Tomasz Szarota: Resistenz und Selbstbehauptung der polnischen Nation (135-162); Piotr Madajczyk: Die polnische Politik gegenüber der deutschsprachigen Bevölkerung östlich von Oder und Neiße 1944-1950 (163-187); Michael G. Esch: Bevölkerungsverschiebungen und Bevölkerungspolitik 1939-1950 (189-213); Jan Tomasz Gross: "Jeder lauscht ständig, ob die Deutschen nicht schon kommen." Die zentralpolnische Gesellschaft und der Völkermord (215-233); Edmund Dmitrów: Vergangenheitspolitik in Polen 1945-1989 (235-264); Jürgen Danyel: Vergangenheitspolitik in der SBZ/DDR 1945-1989 (265-295); Jörg Hackmann: Vergangenheitspolitik in der Bundesrepublik Deutschland und das Verhältnis zu Polen (297-327).