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/ 11.06.2013
Günther Nonnenmacher (Hrsg.)

Die gespendete Macht. Parteiendemokratie in der Krise

Berlin: Alexander Fest Verlag 2000; 134 S.; ISBN 3-8286-0138-3
Wiederabdruck von Artikeln, die zwischen dem 22. Dezember 1999 (Merkels mutige, sachlich abwägende Distanzierung von Kohl) und dem 17. März 2000 in der Frankfurter Allgemeinen erschienen sind. Unter Bezugnahme auf den Staatsrechtslehrer Erich Kaufmann weist der Herausgeber einleitend auf die Kritik an den Parteien in der Weimarer Republik hin; diese Kritik sei in der Bundesrepublik einfach mit dem Argument abgetan worden, dass Parteien in einer Demokratie unersetzlich und die Kritik an den Parte...
Günther Nonnenmacher (Hrsg.)

Die gespendete Macht. Parteiendemokratie in der Krise

Berlin: Alexander Fest Verlag 2000; 134 S.; brosch., 28,- DM; ISBN 3-8286-0138-3
Wiederabdruck von Artikeln, die zwischen dem 22. Dezember 1999 (Merkels mutige, sachlich abwägende Distanzierung von Kohl) und dem 17. März 2000 in der Frankfurter Allgemeinen erschienen sind. Unter Bezugnahme auf den Staatsrechtslehrer Erich Kaufmann weist der Herausgeber einleitend auf die Kritik an den Parteien in der Weimarer Republik hin; diese Kritik sei in der Bundesrepublik einfach mit dem Argument abgetan worden, dass Parteien in einer Demokratie unersetzlich und die Kritik an den Parteien zum Untergang der Weimarer Republik beigetragen habe. Diese Argumentation reiche nicht aus. Zu Recht stellt Nonnenmacher fest: "Letztlich ist auch die Bundesrepublik Deutschland mit dem Phänomen 'Parteien' nicht recht fertig geworden." (11) Deshalb sei es wichtig, über Probleme und Reformmöglichkeiten zu diskutieren, auch wenn es keine "Patentrezepte zur Reform der Parteiendemokratie" geben könne (13). - Besonders bemerkenswert ist die Argumentation Bendas gegen eine gesetzliche Begrenzung der Amtsperioden von Regierungschefs und Parteivorsitzenden. Inhalt: Günther Nonnenmacher: Einleitung: "Die Affäre trägt einen Namen" (7-14); Angela Merkel: "Die von Helmut Kohl eingeräumten Vorgänge haben der Partei Schaden zugefügt" (15-19); Richard von Weizsäcker: Macht, Recht, Ehre. Welche Konsequenzen sind aus den Verfehlungen Kohls und aus der Krise der CDU zu ziehen? (21-27); Gerhard Schröder: Ämtertugend und Zeitmaß. Warum die Krise der CDU eben keine Krise unserer Demokratie ist (29-36); Peter Graf Kielmansegg: Wenn das Gemeinwohl aus dem Blick gerät (37-45); Ernst Benda: Die zeitliche Begrenzung der Macht sollte beim Wähler bleiben (47-54); Ernst-Wolfgang Böckenförde: Die Krise unserer Demokratie verlangt eine Rückbildung des Parteienstaates (55-62); Hans-Jochen Vogel: Die Position der Wähler gegenüber den Parteien stärken (63-70); Richard Schröder: Mit alltäglicher Doppelmoral gegen doppelte Moral (71-79); Kurt Biedenkopf: Die Chance der Krise. Zur Lage der CDU vor dem Essener Bundesparteitag und zur weiteren Strategie der Partei (81-93); Hans-Peter Schwarz: Die Wähler reagieren wie im Lehrbuch (95-106); Joachim Fest: Die ungeschriebenen Regeln (107-115); Otfried Höffe: Ehre, wem Ehre gebührt. Eine Aufklärung über Rechtschaffenheit und Rechtsgesinnung (117-129).
Eberhard Schuett-Wetschky (SW)
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel (www.politik.uni-kiel.de/prof_schuettwetschky.php).
Rubrizierung: 2.352.331 Empfohlene Zitierweise: Eberhard Schuett-Wetschky, Rezension zu: Günther Nonnenmacher (Hrsg.): Die gespendete Macht. Berlin: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/13003-die-gespendete-macht_15582, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15582 Rezension drucken
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