/ 11.06.2013
Klaus Dieter Wolf
Die Neue Staatsräson - Zwischenstaatliche Kooperation als Demokratieproblem in der Weltgesellschaft. Plädoyer für eine geordnete Entstaatlichung des Regierens jenseits des Staates
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000 (Weltpolitik im 21. Jahrhundert 3); 260 S.; brosch., 18,41 €; ISBN 3-7890-6516-1Dass die internationale Zusammenarbeit von Regierungen Schwierigkeiten für die parlamentarische und gesellschaftliche Kontrolle aufwirft und sich die Frage der demokratischen Legitimation des Regierungshandelns deshalb im Zeichen der Globalisierung neu stellt, wird seit längerer Zeit diskutiert. Während dieser Befund überwiegend als (möglicherweise lästige) Nebenerscheinung des Versuches rubriziert wird, überhaupt noch politisch steuern zu können, erkennt Wolf etwas anderes: Das Demokratiedefizi...
Klaus Dieter Wolf
Die Neue Staatsräson - Zwischenstaatliche Kooperation als Demokratieproblem in der Weltgesellschaft. Plädoyer für eine geordnete Entstaatlichung des Regierens jenseits des Staates
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000 (Weltpolitik im 21. Jahrhundert 3); 260 S.; brosch., 18,41 €; ISBN 3-7890-6516-1Dass die internationale Zusammenarbeit von Regierungen Schwierigkeiten für die parlamentarische und gesellschaftliche Kontrolle aufwirft und sich die Frage der demokratischen Legitimation des Regierungshandelns deshalb im Zeichen der Globalisierung neu stellt, wird seit längerer Zeit diskutiert. Während dieser Befund überwiegend als (möglicherweise lästige) Nebenerscheinung des Versuches rubriziert wird, überhaupt noch politisch steuern zu können, erkennt Wolf etwas anderes: Das Demokratiedefizit der internationalen Governance-Strukturen wird von den Regierungen nicht nur in Kauf genommen, sondern ist das Ergebnis strategischer Entscheidungen. Diese haben das Ziel, gegenüber den eigenen Gesellschaften Handlungsspielraum wieder zu gewinnen und dadurch die eigene Herrschaft zu sichern. Das Nebeneinander von defizitärer demokratischer Legitimation bei gleichzeitig zunehmender Selbstbindung der Regierungen durch internationale Vereinbarungen ist also kein Zufall, sondern für Wolf Ausdruck einer "neuen Staatsräson". Diese These wird im ersten Teil begrifflich und konzeptionell entwickelt und empirisch illustriert. Im zweiten Teil geht es um die Frage, wie eine demokratisch befriedigende Form des Regierens jenseits staatlicher Grenzen vorgestellt werden kann.
Aus dem Inhalt: I. Theoretische Überlegungen und empirische Illustrationen zur Neuen Staatsräson: 1. Staatsräson als außenpolitisches Leitkonzept; 2. Die Neue Staatsräson: Selbstbehauptung durch Selbstbindung; 3. Die Neue Staatsräson als Praxis des intergouvernementalen Regierens. II. Ansätze zur Demokratisierung des Regierens jenseits des Staates: 4. Welche Kriterien sollen Demokratiemodelle für das Regieren jenseits des Staates genügen?; 5. Modellentwürfe zur Demokratisierung des Regierens jenseits des Staates im Lichte der Kriterien; 6. Plädoyer für eine geordnete Entstaatlichung des Regierens jenseits des Staates.
Wilhelm Knelangen (WK)
Dr., wiss. Ass., Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.1 | 4.2 | 2.2 | 5.41
Empfohlene Zitierweise: Wilhelm Knelangen, Rezension zu: Klaus Dieter Wolf: Die Neue Staatsräson - Zwischenstaatliche Kooperation als Demokratieproblem in der Weltgesellschaft. Baden-Baden: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12353-die-neue-staatsraeson---zwischenstaatliche-kooperation-als-demokratieproblem-in-der-weltgesellschaft_14757, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 14757
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Dr., wiss. Ass., Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
CC-BY-NC-SA
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