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/ 11.06.2013
Herbert Keuth

Die Philosophie Karl Poppers

Tübingen: Mohr Siebeck 2000 (Uni-Taschenbücher 2156 Wissenschaft [3-8252-2156-3]); 444 S.; 15,24 €; ISBN 3-16-147084-2
Der Tübinger Wissenschaftstheoretiker hat mit diesem Band, trotz allen gelegentlich eingestreuten Caveats, eine umfassende Darstellung des philosophischen Lebenswerkes von Popper gegeben, die in handlicher Form die wesentlichen Bestandteile aufgreift. Die klare Gliederung der einzelnen Abschnitte erleichtert das Nachschlagen und die punktgenaue Information, ohne dass darüber die große Linie vernachlässigt würde. Die Sympathie des Autors für Popper wird deutlich, etwa wenn die Kritik an Poppers P...
Herbert Keuth

Die Philosophie Karl Poppers

Tübingen: Mohr Siebeck 2000 (Uni-Taschenbücher 2156 Wissenschaft [3-8252-2156-3]); 444 S.; 15,24 €; ISBN 3-16-147084-2
Der Tübinger Wissenschaftstheoretiker hat mit diesem Band, trotz allen gelegentlich eingestreuten Caveats, eine umfassende Darstellung des philosophischen Lebenswerkes von Popper gegeben, die in handlicher Form die wesentlichen Bestandteile aufgreift. Die klare Gliederung der einzelnen Abschnitte erleichtert das Nachschlagen und die punktgenaue Information, ohne dass darüber die große Linie vernachlässigt würde. Die Sympathie des Autors für Popper wird deutlich, etwa wenn die Kritik an Poppers Platonkritik ihrerseits kritisiert wird (258), wenn er im Positivismusstreit eindeutig Partei ergreift (302) oder wenn er mit dem Bedauern schließt, dass "die Kultur in Deutschland vom Geisterglauben des Deutschen Idealismus geprägt" (403) sei. Aber der Hauptteil, mehr als die Hälfte des Textes von Keuth (1-229), ist der Wissenschaftstheorie Poppers gewidmet. Hier findet der Leser eine Mischung aus mathematischen und logischen Bestimmungen sowie einfachen Erläuterungen dazu. Das alles, weder Poppers Theorien noch Keuths Darstellung, atmet keinen postmodernen Charme. Aber falsifiziert wurde es auch noch nicht, und es ist gut, gelegentlich in so souveräner Form daran erinnert zu werden. Inhaltsübersicht: I. Die Wissenschaftstheorie: 1. Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie; 2. Die Rolle der Theorien; 3. Zum Problem der Methodenlehre; 4. Das Problem der empirischen Basis; 5. Bewährung; 6. Wahrheitsbegriff und Realismus; 7. Annäherung an die Wahrheit; 8. Wahrscheinlichkeit. II. Die Sozialphilosophie: 9. Erkenntnis, Entscheidung, Verantwortung; 10. Das Elend des Historizismus; 11. Die offene Gesellschaft; 12. Der Positivismusstreit. III. Die Methaphysik: 13. Naturnotwendigkeit; 14. Determinismus versus Indeterminismus; 15. Das Leib-Seele Problem und die dritte Welt.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.465.25.315.42 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Herbert Keuth: Die Philosophie Karl Poppers Tübingen: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12726-die-philosophie-karl-poppers_15233, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15233 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
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