/ 11.06.2013
Sabine Hepperle
Die SPD und Israel. Von der Großen Koalition 1966 bis zur Wende 1982
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2000 (Europäische Hochschulschriften: Reihe III, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 861); 499 S.; ISBN 3-631-35743-5Geschichtswiss. Diss. München; Gutachter: M. Wolffsohn. - Die Einstellung der westdeutschen Sozialdemokratie zu Israel war seit der Gründung der Bundesrepublik das Resultat einer von spezifischer Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Volk geprägten Überzeugung. Aus ihrem antifaschistischen Selbstverständnis und einer intensiven Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit leitete die SPD konsequent ein besonderes Bestreben nach Aussöhnung und Verständigung mit den Opfern des Holocaust und der NS-...
Sabine Hepperle
Die SPD und Israel. Von der Großen Koalition 1966 bis zur Wende 1982
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2000 (Europäische Hochschulschriften: Reihe III, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 861); 499 S.; brosch., 128,- DM; ISBN 3-631-35743-5Geschichtswiss. Diss. München; Gutachter: M. Wolffsohn. - Die Einstellung der westdeutschen Sozialdemokratie zu Israel war seit der Gründung der Bundesrepublik das Resultat einer von spezifischer Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Volk geprägten Überzeugung. Aus ihrem antifaschistischen Selbstverständnis und einer intensiven Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit leitete die SPD konsequent ein besonderes Bestreben nach Aussöhnung und Verständigung mit den Opfern des Holocaust und der NS-Gewaltherrschaft ab. Demzufolge profilierte sich die SPD bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit als politische Avantgarde, die sich das schwierige Unterfangen der deutsch-jüdischen Aussöhnung zum Ziel gesetzt hatte. Wie sich dieses Anliegen während der sozialdemokratischen Regierungsbeteiligung zwischen 1966 und 1982 in konkrete außenpolitische Überlegungen und Entscheidungen umsetzen ließ, untersucht diese Studie. Denn die Israel-Politik der Regierungspartei SPD stand vor einem Dilemma: Die stets bekundete historisch-moralische Verantwortung gegenüber Israel musste nunmehr einer von nationalen Interessen bestimmten Realpolitik standhalten und zugleich mit dem Bestreben nach intakten Beziehungen zur arabischen Welt arrangiert werden. Vor diesem Hintergrund verknüpft die Autorin die Untersuchung der sozialdemokratischen Israel-Politik mit der Haltung der Bundesregierung zum Nahost-Konflikt und bezieht dabei, auf einem breiten Quellenfundament gründend, auch innerparteiliche Auseinandersetzungen ein.
Inhaltsübersicht: 2. Zwischen Geschichtspolitik und Realpolitik: Die Einstellungen der SPD zu Israel in der Nachkriegsära; 3. Die SPD und Israel in der Ära der großen Koalition 1966 bis 1969; 4. Die SPD und Israel in der sozialliberalen Ära der Regierung Brandt/Scheel 1969–1974; 5. Die SPD und Israel in der sozialliberalen Ära der Regierung Schmidt/Genscher 1974 bis 1982; 6. Der Persönlichkeitsfaktor in der sozialdemokratischen Israel- und Nahostpolitik: Zu den Einstellungen der Regierungschefs Brandt und Schmidt; 7. Die in der Gegenwart wirksame Geschichte: Zur politischen Gewichtung des Vergangenheitsfaktors in der Israelpolitik der sozialliberalen Ära.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 2.331 | 2.313 | 4.21 | 2.63
Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Sabine Hepperle: Die SPD und Israel. Frankfurt a. M. u. a.: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12537-die-spd-und-israel_14990, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 14990
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
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