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/ 11.06.2013
Beate Kosmala (Hrsg.)

Die Vertreibung der Juden aus Polen 1968. Antisemitismus und politisches Kalkül

Berlin: Metropol 2000 (Dokumente, Texte, Materialien 34); 191 S.; ISBN 3-932482-26-3
Im Frühjahr 1968 inszenierten die polnischen Machthaber eine hierzulande wenig bekannte antizionistische Kampagne, die die Vertreibung von etwa 20000 Menschen zur Folge hatte, um die aufkeimenden Studentenproteste, wie sie auch in anderen europäischen Ländern stattgefunden haben, zu unterdrücken. Die meisten Beiträge untersuchen diese Ereignisse sowie auch den polnischen Antisemitismus im Allgemeinen aus unterschiedlichen Perspektiven. Ausnahmen sind die Beiträge von Kuchenbecker, die sich mit d...
Beate Kosmala (Hrsg.)

Die Vertreibung der Juden aus Polen 1968. Antisemitismus und politisches Kalkül

Berlin: Metropol 2000 (Dokumente, Texte, Materialien 34); 191 S.; brosch., 36,- DM; ISBN 3-932482-26-3
Im Frühjahr 1968 inszenierten die polnischen Machthaber eine hierzulande wenig bekannte antizionistische Kampagne, die die Vertreibung von etwa 20000 Menschen zur Folge hatte, um die aufkeimenden Studentenproteste, wie sie auch in anderen europäischen Ländern stattgefunden haben, zu unterdrücken. Die meisten Beiträge untersuchen diese Ereignisse sowie auch den polnischen Antisemitismus im Allgemeinen aus unterschiedlichen Perspektiven. Ausnahmen sind die Beiträge von Kuchenbecker, die sich mit der Situation in der Sowjetunion, und Loewenstein, der sich mit der CSSR beschäftigt, sowie der von Wetzel, die die Ausschreitungen in Kielce untersucht, bei dem kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Juli 1946 über 40 Menschen ermordet worden sind. Der Sammelband dokumentiert die gleichnamige Tagung, die 1998 anlässlich des 30. Jahrestags der "Märzereignisse" in Berlin stattfand. Inhalt: Antje Kuchenbecker: Die Antizionismuskampagne in der Sowjetunion 1967-1971 (13-25); Bedrich Loewenstein: Überlegungen zum Tschechischen Antisemitismus (27-41); Juliane Wetzel: Das Pogrom von Kielce und der jüdische Massenexodus aus Polen (43-48); Beate Kosmala: Die "jüdische Frage" als politisches Instrument in der Volksrepublik Polen (49-64); Feliks Tych: Das polnische Jahr 1968 (65-79); Marcin Zaremba: Die polnische Gesellschaft und die Ereignisse im März 1968 (81-101); Ireneusz Kreminski: Antisemitismus, Sozialismus und "neues Bewusstsein". Die weitreichenden Konsequenzen des März 1968 (103-125); Marek Pelc: Der Antisemitismus ohne Juden in Polen (127-140); Klaus-Peter Friedrich: Antisemitismus in Polen im Spiegel der deutschen Vertriebenenpresse. Einige Beobachtungen vor und während der antisemitischen Kampagne von 1967/68 (141-171); Gabriele Lesser: "Die Rechnung ist immer noch offen." Der März 1968 im Spiegel der polnischen Presse 30 Jahre später (173-190).
Silke Becker (Be)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.622.23 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Beate Kosmala (Hrsg.): Die Vertreibung der Juden aus Polen 1968. Berlin: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12415-die-vertreibung-der-juden-aus-polen-1968_14830, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14830 Rezension drucken
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