/ 11.06.2013
Sven Fund
Grammatik(en) der Macht. Die Mittelmeerpolitik der Europäischen Union und die Zentralamerika-Politik der USA
Opladen: Leske + Budrich 2001 (Politikwissenschaftliche Paperbacks 31); 345 S.; kart., 31,70 €; ISBN 3-8100-2940-8Politikwiss. Diss. Münster; Gutachter: W. Woyke, R. Meyers. - Angesichts des Wandels des Machtbegriffes in der Disziplin der Internationalen Beziehungen setzt sich der Autor zum Ziel, einen "postmodernen" Machtbegriff empirisch zu testen. Dabei tritt der relationelle Charakter von Macht in den Vordergrund, vergleichbar der strukturierenden Funktion, die Grammatik auf die Sprache ausübt. Bei der Auswahl der Fallstudien -Zentralamerika-Politik der USA und Mittelmeerpolitik der EU - steht der Vergl...
Sven Fund
Grammatik(en) der Macht. Die Mittelmeerpolitik der Europäischen Union und die Zentralamerika-Politik der USA
Opladen: Leske + Budrich 2001 (Politikwissenschaftliche Paperbacks 31); 345 S.; kart., 31,70 €; ISBN 3-8100-2940-8Politikwiss. Diss. Münster; Gutachter: W. Woyke, R. Meyers. - Angesichts des Wandels des Machtbegriffes in der Disziplin der Internationalen Beziehungen setzt sich der Autor zum Ziel, einen "postmodernen" Machtbegriff empirisch zu testen. Dabei tritt der relationelle Charakter von Macht in den Vordergrund, vergleichbar der strukturierenden Funktion, die Grammatik auf die Sprache ausübt. Bei der Auswahl der Fallstudien -Zentralamerika-Politik der USA und Mittelmeerpolitik der EU - steht der Vergleich der Machtkonzeptionen im Vordergrund. Nach einer Skizze zur Genese von Macht und Staat in der Moderne entwickelt Fund einen theoretisch-historischen Referenzrahmen. Die zentrale Hypothese der Studie bezieht sich auf die außenpolitische Strategie der EU, die auf der Grundlage einer "geschickte[n] Nutzung der Mitgliedschaft in mehreren Internationalen Organisationen einerseits und der Unfähigkeit zur Bearbeitung einiger Politikfelder durch die Institutionen der EU" andererseits (77) entsteht. Die Entwicklung einer solchen postmodernen Machtkonzeption ist mit Blick auf die Zentralamerika-Politik der USA, angesichts der akteursbezogenen Kohärenz der US-amerikanischen Außenpolitik, nicht zu erwarten. Fund weist mit seiner Untersuchung insbesondere nach, dass sich die Außenpolitik der EU einer solchen Strategie bedient und bietet insgesamt einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Theoriebildung im Bereich der Außenpolitik "moderner" und "postmoderner" Akteure.
Aus dem Inhalt: 2. Modernes Machtkonzept und alternative Entwürfe: 1. Modernisierung und Moderne; 2. Hochphase der Moderne; 3. Staat und Macht als Kernelemente der Nachkriegsordnung; 4. Staatlichkeit und Macht in der Europäischen Union; 5. Postmoderne Fragmente zu Staat und Macht; 6. Macht nach der Moderne. 3. Die Beziehungen zwischen den USA und den Staaten und Organisationen Zentralamerikas: 1. America to the Americans - Ideologische Grundlagen der US-Hemisphärenpolitik; 2. Die Außenpolitik gegenüber Zentralamerika nach 1945; 3. Die Zentralamerika-Politik der USA in den siebziger Jahren; 4. Demokratische Revolution und Roll Back: Ronald Reagans Politik gegenüber Zentralamerika in den achtziger Jahren; 5. New World Order: Bushs Politik gegenüber Zentralamerika nach 1989; 6. Außenpolitik mit ökonomischem Imperativ - Clintons Politik im Zeichen von Democratic Enlargement und NAFTA; 7. Im Westen nichts Neues? Staat und Macht in der westlichen Hemisphäre. 4. Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten und den Staaten und Organisationen des Mittelmeerraumes: 1. Gemeinsame Geschichte als politische Erblast; 2. Wandel durch Handel - Versuche eines Neuanfangs in den Beziehungen mit den Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens; 3. Die Genese des "globalen Ansatzes" in der EG-Mittelmeerpolitik; 4. Genese und Bedeutung der EPZ für die Mittelmeerregion; 5. Im Angesicht der Süderweiterung: Die Gemeinschaft und die Mittelmeeranrainer in den achtziger Jahren; 6. Grundlegende Neuorientierung - Die Mittelmeerpolitik nach 1990; 7. Qualifizierung der EPZ als europäische Außenpolitik und ihre Einbeziehung in die Säulen-Architektur des Vertrages von Maastricht; 8. Die Euro-Mediterrane Partnerschaft von Barcelona; 9. Entwicklung der EMP nach Barcelona; 10. Governance im Mittelmeerraum zwischen Integrationsgemeinschaft und Nationalstaat. 5. Grammatik(en) der Macht - Die Mittelmeerpolitik der EU und die Zentralamerika-Politik der USA.
Stefan Gänzle (GÄ)
Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.2 | 4.41 | 2.61 | 2.64 | 2.65 | 3.6
Empfohlene Zitierweise: Stefan Gänzle, Rezension zu: Sven Fund: Grammatik(en) der Macht. Opladen: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12793-grammatiken-der-macht_15325, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 15325
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Politikwissenschaftler.
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