/ 12.06.2013

Stephan Maul
Israel auf Friedenskurs? Politischer und religiöser Fundamentalismus in Israel. Wirkungen auf den Friedensprozeß im Nahen Osten
Münster: Lit 2000 (Interdisziplinäre Studien zu Politik und Religion 1); 142 S.; brosch., 15,24 €; ISBN 3-8258-4535-4Magisterarbeit. - Im Zusammenhang mit dem seit 1991 laufenden Nahost-Friedensprozess macht der israelische Staat einen extremen kulturellen, politischen und sozialen Wandel durch. Dabei zeigen sich Israels Politik und Gesellschaft nicht nur bezüglich der Art und der zeitlichen Umsetzung der Vereinbarungen mit der palästinensischen Autonomiebehörde tief gespalten. Offen bleibt, insbesondere nach der Wahl Ariel Scharons zum Ministerpräsidenten, welchen politischen Willen einerseits und welche Hand...

Stephan Maul
Israel auf Friedenskurs? Politischer und religiöser Fundamentalismus in Israel. Wirkungen auf den Friedensprozeß im Nahen Osten
Münster: Lit 2000 (Interdisziplinäre Studien zu Politik und Religion 1); 142 S.; brosch., 15,24 €; ISBN 3-8258-4535-4Magisterarbeit. - Im Zusammenhang mit dem seit 1991 laufenden Nahost-Friedensprozess macht der israelische Staat einen extremen kulturellen, politischen und sozialen Wandel durch. Dabei zeigen sich Israels Politik und Gesellschaft nicht nur bezüglich der Art und der zeitlichen Umsetzung der Vereinbarungen mit der palästinensischen Autonomiebehörde tief gespalten. Offen bleibt, insbesondere nach der Wahl Ariel Scharons zum Ministerpräsidenten, welchen politischen Willen einerseits und welche Handlungsspielräume andererseits die israelische Politik noch bei der Umsetzung der in Oslo und Wye getroffenen Vereinbarungen in Richtung einer umfassenden Friedensregelung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn besitzt. Denn einige radikale religiöse und politische Gruppen in Israel lehnen einen Ausgleich mit den arabischen Akteuren der Region kategorisch ab. Deren Interessen und Ziele untersucht diese Arbeit und unterstreicht dabei den Einfluss, den die religiös-orthodoxen und nationalistischen Kräfte auf die israelische Politik und die Zukunft des Nahost-Friedensprozesses auzuüben in der Lage sind. Damit macht sich der Autor unausgesprochen eine liberale Perspektive der Internationalen Beziehungen zu Eigen, die die Außenpolitik von Demokratien im internationalen System als vorwiegend innenpolitisch determiniert betrachtet. Dass es an dieser theoretischen Reflexion jedoch fehlt, ist bezeichnend für diese Arbeit, die eher aus einer religionswissenschaftlichen Perspektive verfasst ist. Ein politikwissenschaftliches Instrumentarium ist nicht erkennbar und in weiten Teilen geht Maul deskriptiv und additiv vor. Den tatsächlichen Einfluss der von ihm untersuchten Gruppen auf die israelische Politik vermag der Autor so nicht zu analysieren.
Inhalt: 2. Zum Begriff "Fundamentalismus"; 3. Dimensionen jüdischer Religiosität in Israel; 4. Der jüdische Fundamentalismus in Israel: Jüdischer Messianismus, religiöser Zionismus und israelische Politik; 5. Israelische Regierungspolitik. Wirkungen auf den Friedensprozeß im Nahen Osten; 6. Perspektiven für den Nahost-Friedensprozeß.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 2.63 | 4.41 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Stephan Maul: Israel auf Friedenskurs? Münster: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/13546-israel-auf-friedenskurs_16229, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 16229
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
CC-BY-NC-SA
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