Thematischer Schwerpunkt des vorliegenden Jahrbuchs sind Konzept und Gedanke der "Prävention" beim internationalen Bemühen um Menschenrechte. Im Vorwort nennt von Arnim u. a. Prävention "eine neue Zauberformel in der deutschen Politik" (9). Die Beiträge zum Themenschwerpunkt verstehen sich in diesem Kontext als Konkretisierung dieser Formel. Der Diskussionsteil führt ein im Jahrbuch 1999 begonnenes Thema fort und die Länderstudien wurden von den Herausgebern und Autoren wiederum mit Blick auf jene Konflikte und Regionen ausgewählt, denen üblicherweise keine große mediale Aufmerksamkeit gewidmet wird. Der Teil "Menschenrechte in Europa" steht vor dem Hintergrund des 50-jährigen Jubiläums der Europäischen Menschenrechtskonvention. Die Autorenschaft setzt sich in der Tradition der bislang vorliegenden Ausgaben des Jahrbuchs aus Wissenschaftlern, Politikern, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten zusammen, die in der Regel um möglichst praxisrelevante Vermittlung ihrer Themen und Studien sowie kontinuierliche Berichterstattung zum Stand der Menschenrechtssituation bemüht sind. Im Anhang findet sich zusätzlich ein Stichwortregister der bisherigen Ausgaben des Jahrbuchs, das gerade mit dieser Ausgabe eine beachtliche Bandbreite an Fragen und Inhalten abdeckt. Inhalt: Amnesty Lecture: Hans Koschnick: Vorbeugen statt Krieg - Gedanken und Erfahrungen zum Thema Prävention (19-31). Themenschwerpunkt: Prävention: Oscar Arias Sánchez: Der Beitrag der Vereinten Nationen zur Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen (35-42); Christoph Rohloff: Menschenrechte brechen Völkerrecht? Ein Plädoyer für die Stärkung beider Rechtskategorien (43-50); Frauke Seidensticker: Schutz von Menschenrechtsaktivisten als Prävention von Menschenrechtsverletzungen (51-58); Volkmar Deile: Menschenrechtsdialog? (59-72); Tobias Debiel: Krisenprävention umsetzen! Anregungen für die deutsche Außen- und Entwicklungspolitik (73-84); Andreas Zumach: Verpaßte Chance. Die Überwachungs-Mission der OSZE im Kosovo zwischen Oktober 1998 und März 1999 (85-94); Thomas M. Buchsbaum: Der Stabilitätspakt für Südosteuropa - Mehrwert für den Menschen oder Diplomatenzirkus? (95-104); Ulrike von Pilar / Pia Prangenberg: Militär und Flüchtlingsschutz. Ein Kommentar aus humanitärer Sicht (105-119); Hans-Joachim Heintze: Neue internationale Instrumente des Minderheitenschutzes (120-130); Peter Lock: Kleinwaffen und Menschenrechte (131-140). Zur Diskussion: Globalisierung und Menschenrechte: Clarence J. Dias: Auswirkungen der Globalisierung auf die Menschenrechte (143-154); Michael Windfuhr: Soziale Menschenrechte im Welthandel (155-163); Johannes v. Thadden: Unternehmer, Globalisierung und Menschenrechte (164-172); Mathias John: Menschenrechte und Wirtschaftsinteressen - Neue Herausforderungen im Zeichen der Globalisierung (173-180). Regionen und Länder: Monika Schlicher / Alex Flor: Ost-Timor - Der bittere Sieg (183-191); Thomas Dorenwendt: Menschenrechte in Tschetschenien - Opfer von islamischer und russischer Willkür (192-201); Christian Hainzl: Bhutan - Entwicklung und Menschenrechte (202-211); Astrid Nissen: Die Menschenrechtssituation in Haiti (212-220); Helmut Oberdiek: Die Menschenrechtsbewegung der Türkei (221-229). Internationale Menschenrechtsarbeit: Nils Geißler: Der Internationale Strafgerichtshof - Jüngste Entwicklungen und Ausblick (233-238); Silvi Sterr: Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte im Vordergrund - die Sitzung der UN-Menschenrechtskommission im Jahr 2000 (239-248); Barbara Lochbihler: Von Hoffnungen und Enttäuschungen - die Arbeit nicht-staatlicher Organisationen bei der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen (MRK) (249-254); Birgit Dederichs-Bain: Statt Aufbruch - Einbruch? Fünf Jahre nach der Weltfrauenkonferenz in Peking - die UN ziehen Bilanz (255-263); Peter Lange: Die erfolgreichste Internationale des 20. Jahrhunderts: 40 Jahre amnesty international (264-271); Alma van der Veen-Wahabzada: Kampagne gegen die Folter. Aus der Arbeit von amnesty international (272-281). Menschenrechte in Europa: Gérard Stoudmann: 25 Jahre KSZE/OSZE (1975-2000). Die "menschliche Dimension" als Grundpfeiler eines umfassenden Sicherheitskonzeptes (285-293); Wolfgang Ullmann: Menschenrechtsverpflichtung und Menschenrechtsengagement der Europäischen Union (EU) (294-307); Wolfgang Grenz: Flüchtlingsschutz in der Europäischen Union (308-316); Wolfgang S. Heinz / Werner Lottje: Deutsche Menschenrechtspolitik. Zur Arbeit des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und zur Einrichtung eines Deutschen Menschenrechtsinstituts (317-330); Constanze Stelzenmüller: Blutrache von Staats wegen. Die Klage der Bundesrepublik Deutschland gegen die Todesstrafenpraxis der USA vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag (331-338); Ingrid Schneider: Menschenrechte und Biomedizin (339-352). Service-Teil: Mary Robinson: Die Menschenrechtslage in Tschetschenien (Russische Föderation) (355-366); Ost-Timor: Der Weg in die Freiheit - eine Chronologie (367-376); Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Kommentar zur "Chronologie des Terrors" (377-379); Ratifikationsstände wichtiger Menschenrechtsabkommen (380-395); Guido Gabriel: Internet-Guide (395-404).