/ 12.06.2013
Helmut Dubiel
Kritische Theorie der Gesellschaft. Eine einführende Rekonstruktion von den Anfängen im Horkheimer-Kreis bis Habermas
Weinheim/München: Juventa Verlag 2001 (Grundlagentexte Soziologie); 147 S.; 3. Aufl.; brosch., 12,- €; ISBN 3-7799-0386-5Dubiels knappe Einführung in die "Kritische Theorie" verfolgt keine Theoriegeschichte, ihr geht es vielmehr "um den Orientierungswert kritischer Gesellschaftstheorie für gegenwärtige Problemlagen" (7). Der Autor erreicht dies durch ausdrückliche Konzentration auf die spezifischen Bezugsprobleme einerseits der "klassischen" Gestalt Kritischer Theorie und andererseits der kommunikationstheoretisch modernisierten Ausprägung, die ihr Habermas gegeben hat. Während Erstere - primär von Horkheimer, Ado...
Helmut Dubiel
Kritische Theorie der Gesellschaft. Eine einführende Rekonstruktion von den Anfängen im Horkheimer-Kreis bis Habermas
Weinheim/München: Juventa Verlag 2001 (Grundlagentexte Soziologie); 147 S.; 3. Aufl.; brosch., 12,- €; ISBN 3-7799-0386-5Dubiels knappe Einführung in die "Kritische Theorie" verfolgt keine Theoriegeschichte, ihr geht es vielmehr "um den Orientierungswert kritischer Gesellschaftstheorie für gegenwärtige Problemlagen" (7). Der Autor erreicht dies durch ausdrückliche Konzentration auf die spezifischen Bezugsprobleme einerseits der "klassischen" Gestalt Kritischer Theorie und andererseits der kommunikationstheoretisch modernisierten Ausprägung, die ihr Habermas gegeben hat. Während Erstere - primär von Horkheimer, Adorno und Marcuse vertreten - als "Theorie des totalitären Spätkapitalismus" zu verstehen ist, bemüht sich Letztere um eine "Theorie des nachfaschistischen massendemokratischen Wohlfahrtsstaates" (124). Die zweite Auflage (1991) der 1988 erstmals erschienenen Studie ist um ein Kapitel erweitert, das die Differenzen der beiden Varianten Kritischer Theorie betont, ohne sie gegeneinander auszuspielen. Diese Auflage enthält ein kurzes Nachwort, das auf Deutungspotenziale gerade der klassischen Kritischen Theorie hinweist, denen heute - mit Blick auf die kulturellen und politischen Veränderungen nach Zusammenbruch der realsozialistischen Systeme - eine von vielen nicht erwartete Aktualität zukomme.
Inhalt: 1. Statt einer Einleitung: Wo ist die "Frankfurter Schule?"; 2. Die klassische Kritische Theorie: 2.1 Die "Zeitschrift für Sozialforschung"; 2.2 Perspektiven einer Theorie des totalitären Spätkapitalismus: 2.2.1 Die nachbürgerliche Kultur; 2.2.2 Der autoritäre Sozialcharakter; 2.2.3 Der totalitäre Kapitalismus. 3. Theorie des kommunikativen Handelns: 3.1 Jürgen Habermas; 3.2 Von der "Dialektik der Aufklärung" zur "Theorie des kommunikativen Handelns"; 3.3 "Technik und Wissenschaft als Ideologie" - die Keimform des Programms; 3.4 Die entfaltete Theorie; 3.5 Politische Öffentlichkeit, Demokratie und die Würde der Moderne. 4. Der Streit um die Erbschaft der kritischen Theorie; Die entkorkte Flaschenpost. Nachwort zur 3. Aufl.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 5.4
Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Helmut Dubiel: Kritische Theorie der Gesellschaft. Weinheim/München: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/13845-kritische-theorie-der-gesellschaft_16596, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 16596
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
CC-BY-NC-SA
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