/ 12.06.2013
Gerhard Seher
Liberalismus und Strafe. Zur Strafrechtsphilosophie von Joel Feinberg
Berlin: Duncker & Humblot 2000 (Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft 135); 193 S.; 69,54 €; ISBN 3-428-10131-6Rechtswiss. Diss. Münster; Gutachter: V. Petev, E. Struensee. - Unter dem Titel "The Moral Limits of the Criminal Law" legte der US-Amerikaner Feinberg Mitte der Achtzigerjahre sein philosophisches Hauptwerk vor, welches auf John Stuart Mill zurückgeht und sich als "eine liberale Theorie zur Legitimation und Begrenzung staatlicher Strafbefugnis" (15) ausweist. Während diese Arbeit im anglo-amerikanischen Raum sehr viel Aufmerksamkeit ernten konnte, wurde sie besonders in Deutschland eher wenig b...
Gerhard Seher
Liberalismus und Strafe. Zur Strafrechtsphilosophie von Joel Feinberg
Berlin: Duncker & Humblot 2000 (Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft 135); 193 S.; 69,54 €; ISBN 3-428-10131-6Rechtswiss. Diss. Münster; Gutachter: V. Petev, E. Struensee. - Unter dem Titel "The Moral Limits of the Criminal Law" legte der US-Amerikaner Feinberg Mitte der Achtzigerjahre sein philosophisches Hauptwerk vor, welches auf John Stuart Mill zurückgeht und sich als "eine liberale Theorie zur Legitimation und Begrenzung staatlicher Strafbefugnis" (15) ausweist. Während diese Arbeit im anglo-amerikanischen Raum sehr viel Aufmerksamkeit ernten konnte, wurde sie besonders in Deutschland eher wenig beachtet. Dem möchte der Autor abhelfen. Ihm geht es darum, "die Strafrechtsphilosophie Feinbergs zusammenfassend darzustellen, um sie für die deutsche rechtsphilosophische Diskussion verfügbar zu machen" (15). Seher charakterisiert Feinbergs Werk als "ein ausgereiftes, in sich geschlossenes System [...], das dem von ihm selbst formulierten Ziel, den Liberalismus in bezug auf das Strafrecht so plausibel wie möglich darzustellen, in hohem Maße gerecht wird" (18).
Inhaltsübersicht: A. Strafe im klassischen Liberalismus John Stuart Mills: I. Nützlichkeit und Freiheit - Zur Grundstruktur der politischen Philosophie John Stuart Mills; II. Das Freiheitsprinzip als Grund und Grenze staatlicher Strafbefugnis. B. "Moralische Grenzen des Strafrechts" - Die Strafrechtsphilosophie von Joel Feinberg: III. Feinbergs Methode und Konzeption; IV. Die Begründung staatlicher Strafbefugnis: Das Schädigungsprinzip; V. Die Ergänzung staatlicher Strafbefugnis: Das Störungsprinzip (offense principle); VI. Die Begrenzung staatlicher Strafbefugnis. C. Feinbergs Philosophie des Strafrechts im Kontext des heutigen Politischen Liberalismus: VII. Feinbergs Liberalismus als Theorie der moralischen Grenzen des Strafrechts; VIII. Das Problem des "moralischen Minimus" und die kommunitaristische Kritik am Liberalismus.
Detlef Lemke (LE)
Dipl.-Politologe.
Rubrizierung: 5.43 | 2.263
Empfohlene Zitierweise: Detlef Lemke, Rezension zu: Gerhard Seher: Liberalismus und Strafe. Berlin: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/13643-liberalismus-und-strafe_16347, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 16347
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