Für zahlreiche Beobachter steht der Iran heute an der Kippe zwischen einer demokratischen Öffnung und einem Rückfall in autoritäre Strukturen. Towfigh argumentiert, dass diese ambivalenten Einschätzungen aus der bislang unzureichenden theoretischen Auseinandersetzung mit der islamischen Revolution resultieren, die zu einseitig auf Geschichtsdaten fokussiert. Um diesem Defizit entgegenzuwirken, stellt er nicht die sich wandelnden Akteurskonstellationen in den Mittelpunkt der staatstheoretischen Analyse, sondern die gesamtgesellschaftlichen Umwälzungen, die aus der subordinierten Integration des Irans in den Weltmarkt resultieren. Auf dieser Basis kommt der Verfasser zu dem Fazit, dass ein Verständnis der aktuellen Situation im Iran es erfordert, die islamische Revolution nicht pauschal abzuurteilen, sondern sich mit ihrer immanenten Modernität auseinander zu setzen.