/ 12.06.2013

Otto Depenheuer (Hrsg.)
Öffentlichkeit und Vertraulichkeit. Theorie und Praxis der politischen Kommunikation
Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001; 198 S.; brosch., 25,46 €; ISBN 3-531-13571-6Als Ausdruck und Folge der an der Schwelle zum 21. Jahrhundert festzustellenden fundamentalen Herausforderungen an die Grundstrukturen des Politischen emanzipiert sich, so der Herausgeber, "das normative Prinzip der Öffentlichkeit von seiner Fixierung auf den Bereich des Politischen" (9). Angesichts einer als unentrinnbar gekennzeichneten Tendenz zunehmend totaler Öffentlichkeit, die immer mehr auch das bisher Private überwältige, hält er eine Analyse dieser Entwicklung sowie ein Ausloten der "n...

Otto Depenheuer (Hrsg.)
Öffentlichkeit und Vertraulichkeit. Theorie und Praxis der politischen Kommunikation
Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001; 198 S.; brosch., 25,46 €; ISBN 3-531-13571-6Als Ausdruck und Folge der an der Schwelle zum 21. Jahrhundert festzustellenden fundamentalen Herausforderungen an die Grundstrukturen des Politischen emanzipiert sich, so der Herausgeber, "das normative Prinzip der Öffentlichkeit von seiner Fixierung auf den Bereich des Politischen" (9). Angesichts einer als unentrinnbar gekennzeichneten Tendenz zunehmend totaler Öffentlichkeit, die immer mehr auch das bisher Private überwältige, hält er eine Analyse dieser Entwicklung sowie ein Ausloten der "normative[n] Optionen für ein Leben in Öffentlichkeit" (11) für dringend notwendig. So werde unter den Bedingungen der Mediengesellschaft für politische Repräsentanten die Vertraulichkeit zum Ventil, das strikte Sachbezogenheit erst ermögliche. Sie ist zu verstehen als ein "strukturell notwendiges Korrelat zum umfassenden und permanenten Öffentlichkeitspostulat der Demokratie" (17). Die methodisch wie thematisch heterogenen Beiträge des Bandes gehen zurück auf das gleichnamige Seminar, das im Januar 2001 in Altenburg bei Köln innerhalb der von der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung geförderten Reihe "Dialog Theorie-Praxis" stattfand.
Inhalt: Otto Depenheuer: Öffentlichkeit und Vertraulichkeit. Einführung (7-20); Bernd Grzeszick: Erfolg durch Offenheit. Geistiges Eigentum unter den Bedingungen der Kommunikationsgesellschaft. Ein Plädoyer für Vertrauen in und Erfolg durch zivile Öffentlichkeit (21-66); Matthias Jestaedt: Zwischen Öffentlichkeit und Vertraulichkeit - Der Staat der offenen Gesellschaft: Was darf er verbergen? (67-110); Günter Winands: Ist Wissen Macht? - Wert und Unwert des Staatsgeheimnisses (1). Erfahrungen aus dem Leitungsbereich des Bundeskanzleramtes (111-124); Günter Schabowski: Ist Wissen Macht? - Wert und Unwert des Staatsgeheimnisses (2). Erfahrungen aus dem Arkanbereich der DDR (125-143); Heinrich Oberreuter: Image statt Inhalt? Möglichkeiten und Grenzen inszenierter Politik (145-157); Christoph Joseph Ahlers: Zur Kultur der politischen Rede - Paradigmenwechsel der öffentlichen Kommunikation (159-184); Karol Sauerland: Offene Türen, geschlossene Türen - Das Geheimnis der Geheimnisse? (185-196).
Thomas Nitzsche (TN)
M. A., Fachreferent für Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena (ThULB).
Rubrizierung: 2.22 | 2.333 | 2.322 | 2.314
Empfohlene Zitierweise: Thomas Nitzsche, Rezension zu: Otto Depenheuer (Hrsg.): Öffentlichkeit und Vertraulichkeit. Wiesbaden: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/13620-oeffentlichkeit-und-vertraulichkeit_16317, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 16317
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M. A., Fachreferent für Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena (ThULB).
CC-BY-NC-SA
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