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/ 11.06.2013
Gabriele Mordt

Regionalismus und Spätmoderne

Opladen: Leske + Budrich 2000 (Forschung Politikwissenschaft 93); 204 S.; kart., 22,50 €; ISBN 3-8100-2703-0
Das Phänomen des "Regionalismus" wird in der sozialwissenschaftlichen Forschung oftmals als eine Spielart von "Nationalismus" beziehungsweise als genuiner Bestandteil der "Nationenbildung" interpretiert. Nach der Auswertung von Befunden der soziologischen Nationalismusforschung entwickelt die Autorin einen handlungstheoretischen Ansatz für die Regionalismusforschung und analysiert regionalistisches Engagement als eine Reaktion auf spezifische Probleme spätmoderner Gesellschaften. Mordt plädiert ...
Gabriele Mordt

Regionalismus und Spätmoderne

Opladen: Leske + Budrich 2000 (Forschung Politikwissenschaft 93); 204 S.; kart., 22,50 €; ISBN 3-8100-2703-0
Das Phänomen des "Regionalismus" wird in der sozialwissenschaftlichen Forschung oftmals als eine Spielart von "Nationalismus" beziehungsweise als genuiner Bestandteil der "Nationenbildung" interpretiert. Nach der Auswertung von Befunden der soziologischen Nationalismusforschung entwickelt die Autorin einen handlungstheoretischen Ansatz für die Regionalismusforschung und analysiert regionalistisches Engagement als eine Reaktion auf spezifische Probleme spätmoderner Gesellschaften. Mordt plädiert dafür, regionalistische Bewegungen als soziale Bewegungen zu deuten, die nicht zwangsläufig Vorformen nationaler Bewegungen sind, sondern viele Parallelen zu anderen sozialen Bewegungen, wie beispielsweise der Frauenbewegung, aufweisen. Es geht der Autorin auch darum zu zeigen, dass - entgegen rationalisierungs- und modernisierungstheoretischen Annahmen - affektuell und wertrational begründetes politisches Handeln in westlichen Gegenwartsgesellschaften nicht zwangsläufig an Bedeutung verlieren muss. Diese These exemplifiziert die Autorin anhand einer kurzen Fallstudie zur italienischen Lega Nord. Aus dem Inhalt: 1. Regionalismus als Gegenstand der Nationalismusforschung: 1.1 Regionalistische Bewegungen in den westlichen Staaten; 1.2 Das Unbehagen der Soziologie an der Nation - ein Exkurs; 1.3 Neuansätze der Nationalismusforschung. 2. Regionalismus als Abgrenzungsprozeß: 2.1 Regionalismus als soziale Bewegung; 2.3 Gründe für eine Suspendierung des Nationalismuskonzepts. 3. Soziale Bindung und Emotionen: 3.1 Norbert Elias' Figurationstheorie; 3.2 Regionalismus als Etablierten-Außenseiter-Konflikt; 3.3 Probleme der Ich-Wir-Balance in modernen Gesellschaften. 4. Die Politisierung von Kultur: 4.1 Habermas' Plädoyer für einen prozeduralen Vernunftbegriff; 4.2 Anthony Giddens: Regionalismus als Politik der Lebensführung; 4.3 Charles Taylor: Regionalismus als Politik der Anerkennung. 5. Regionalismus als Interessenkalkül? 5.1 Identität und Interesse; 5.2 Werte und Interessen; 5.3 Das Verhältnis von Kollektiv- und Individualinteresse. 6. Die italienische Lega Nord - ein Testfall: 6.1 Der Aufstieg der Lega im italienischen Kontext; 6.2 Klärungsversuche.
Stefan Gänzle (GÄ)
Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.222.235.42 Empfohlene Zitierweise: Stefan Gänzle, Rezension zu: Gabriele Mordt: Regionalismus und Spätmoderne Opladen: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12172-regionalismus-und-spaetmoderne_14526, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14526 Rezension drucken
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