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/ 11.06.2013
Hermann Scheer

Solare Weltwirtschaft. Strategie für die ökologische Moderne

München: Verlag Antje Kunstmann 1999; 340 S.; 3. Aufl.; ISBN 3-88897-228-
Steigende Benzinpreise, das größer werdende Ozonloch, Horrorszenarien über die zunehmende Erderwärmung: An Anlässen für einen grundlegenden Umbau unserer Wirtschaft herrscht wahrlich kein Mangel. Die immer zahlreicher werdenden Warnzeichen haben bislang jedoch keineswegs zu grundlegenden Veränderungen geführt. Scheer, SPD-Politiker, Präsident von Eurosolar und Träger des Alternativen Nobelpreises, schildert in seinem Buch die Gründe für diese potentiell verhängnisvolle politische, wirtschaftlich...
Hermann Scheer

Solare Weltwirtschaft. Strategie für die ökologische Moderne

München: Verlag Antje Kunstmann 1999; 340 S.; 3. Aufl.; geb., 42,- DM; ISBN 3-88897-228-
Steigende Benzinpreise, das größer werdende Ozonloch, Horrorszenarien über die zunehmende Erderwärmung: An Anlässen für einen grundlegenden Umbau unserer Wirtschaft herrscht wahrlich kein Mangel. Die immer zahlreicher werdenden Warnzeichen haben bislang jedoch keineswegs zu grundlegenden Veränderungen geführt. Scheer, SPD-Politiker, Präsident von Eurosolar und Träger des Alternativen Nobelpreises, schildert in seinem Buch die Gründe für diese potentiell verhängnisvolle politische, wirtschaftliche und ökologische Fehlentwicklung. Er analysiert die unheilvolle Verflechtung von Ölindustrie, Stromkonzernen und einer Politik, die es in neoliberaler Verblendung nicht fertig bringt, die wirtschaftlichen Kartelle aufzubrechen und die Weichen in Richtung einer ökologisch sinnvolleren Politik zu stellen. Der sowohl in technischer als auch mehr und mehr in politisch-ökonomischer Hinsicht zentralisierte Aufbau der Energieversorgung führt nach Scheers sehr überzeugender Argumentation nicht nur zu hohen Profiten für die Energiewirtschaft, sondern auch zu enormen volkswirtschaftlichen Kosten und auf politischer Ebene zu einem bedenklichen Verlust an demokratischem Einfluss- und Gestaltungspotential. Als Alternative zu diesem Weg in die ökologische Katastrophe sieht Scheer den Aufbau einer Weltwirtschaft, die auf solarer Energie beruht. Der größte Teil seines detailreichen, aber sehr gut lesbaren Buchs ist der Darstellung des Aufbaus eines solchen Wirtschaftssystems gewidmet. Scheer stellt eine Fülle von Einsatzmöglichkeiten solar betriebener Technik vor, widerlegt kenntnisreich die Standardargumente gegen die Solarwirtschaft und entwickelt Konzepte zum Umsteuern. Er betont dabei stets die positiven Folgen eines solaren Umbaus der Weltwirtschaft für die Umwelt und für die demokratischen Gestaltungsmöglichkeiten in Staat und Gesellschaft. Durch die Demonopolisierung der Wirtschaft und die Re-Regionalisierung der Energieversorgung, erhielten die Menschen als Folge des Aufbaus einer solaren Energieversorgung mehr ökonomische und politische Freiheit. Wer sich für die Möglichkeiten, Voraussetzungen und Folgen einer solar organisierten Weltwirtschaft interessiert, findet in Scheers Buch eine aufschlussreiche Lektüre, die Wege zum Engagement aufzeigt.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.2612.2624.434.45 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Hermann Scheer: Solare Weltwirtschaft. München: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12675-solare-weltwirtschaft_15150, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15150 Rezension drucken
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